Dietrich von Boetticher hat richtig gepokert. Auch wenn hinter dem Stehvermögen seiner Danehill-Tochter Grey Lilas ein großes Fragezeichen stand, nannte er die 1000 Guineas-Zweite für den Prix de Diane nach, wollte am Sonntag mit dabei sein, wenn in Chantilly das wichtigste Stutenrennen des Landes entschieden wird.
Und der Griff nach den Galopper-Sternen hat sich ausgezahlt. Grey Lilas läuft in einem Mammut-Feld von 17 Pferden ein Riesenrennen, belegt am Ende den dritten Rang.
Dieser bedeutete die zweite Gruppe I-Platzierung für die bereits auf Gruppelevel erfolgreiche Schimmel-Stute. Oben drauf gab es auch noch 57.150 Euro in die Ammerland-Kasse.
Und der Zuchtwert von Grey Lillas, als Diana-Dritte Danehill-Tochter, hat sich weiter ins unermessliche gesteigert. Dabei war Fortuna in dem mit 500.000 Euro dotierten 2100 Meter-Rennen nicht einmal im Bunde mit dem Fabre-Team um die Dreijährige.
“Erst hat sie vor dem Start Energie gelassen und dann mussten wir im Rennen die Schmutzarbeit machen und hatten nur den Pacemaker vor uns, der dann auch früh geschlagen war“, kommentierte US-Star Gary Stevens die tadellose Leistung der Ammerländerin.
Grey Lilas musste sich nach früher Führung Mitte der Geraden noch der Wildenstein-Stute Millionaia und der heißen Favoritin Latice beugen. Diese bescherte Christophe Soumillon nach zwei Derby- und einem Arc-Sieg nun auch einen Erfolg in dem so prestigereichen Stuten–Highlight Frankreichs.
Im Rahmenprogramm des „Diane“ zog sich der Ittlinger Activo als Zweiter in einem mit 28.000 Euro dotierten Course C-Rennen über 2000 Meter glänzend aus der Affäre und sollte auch für bessere Aufgaben noch nicht abgeschrieben werden. Als einer der längsten Aussenseiter des Tages (573:10) scheiterte der Rau-Schützling nur an seinem Jockey Ioritz Mendizabal, hätte bei einem besseren Rennverlauf sicher auch den Sieg nach Deutschland entführen koennen.