Sch?ne(s) Laster: Galoppsport-Besitzer werben auf Trucks

Werbung machen ohne Geld, das ist etwas, das nicht geht. Meistens jedenfalls. Es gibt aber auch Gegenbeispiele. Einen davon hat Dr. Reinhard A. Beine, der Geschäftsführer der Besitzer- und Züchter-vereinigung, entdeckt. Bei einer Autobahnfahrt war dem Turffunktionär aufgefallen, daß die Rückseiten der LKW als Werbefläche oft „brachliegen“, obwohl sie als weithin sichtbare und so mobile Flächen doch prädestiniert für Beschriftungen oder Plakatierungen sind.

Ihm fielen die vielen Transporter ein, die im Galopprennsport fast rund um die Uhr im Einsatz sind und im Jahr Millionen von Kilometern zurücklegen.

Zusammen mit Klaus Philipp, dem prominentesten Pferdmaler der Welt, entwickelte Beine zwei höchst ästhetische und eindrucksvolle Großplakate mit Gemälden des Künstlers als Hauptbestandteil. Dargestellt sind Endkämpfe von Rennen, und zwar mit Teilnehmern unter einigen der bedeutendsten Gestütsrennfarben.

Die Besitzervereinigung, wichtiger Block im Galopper-Dachverband, realisiert mit der Aktion eine unmittelbar imagebildende Maßnahme für den Galopprennsport. Die Brummis auf den Autobahnen und Landstraßen Europas sollen, so Beine, im neuen Design „die Attraktivität des ältesten und unserer Meinung nach schönsten Sports wieder vermehrt ins Bewußtsein der Menschen transportieren“.

Es handelt sich um eine sehr ungewöhnliche Aktion und eine Premiere, denn so etwas hat es noch nirgendwo im Rennsport jemals gegeben. Der Besitzervereinigung entstehen durch sie keine Kosten, denn die Eigner der abgebildeten Rennfarben, zum Beispiel Helmut von Finck, Franz Günther von Gaertner und Gestüte wie Fährhof und Wittekindshof haben für das Privileg, hier im Bild zu sein, jeweils einen erklecklichen Obolus entrichtet. Insofern wurde in der Tat die ansonsten nur träumerische Idee von der Werbung ohne Kosten in die Realität umgesetzt.

Das Echo bei den Pferdetransporteuren, die ihre Fahrzeuge zur Verfügung stellen, ist positiv. Einige, wie Friedrich Johannsmann und damit der der Branchengrößte in Deutschland, lassen ihre ganze Flotte beschichten. Beine: „Der größte Erfolg wäre natürlich, wenn Rennstallbesitzer, die in anderen Gewerbezweigen Lastwagen einsetzen, bei der Aktion ebenfalls mitmachen.“ Da kämen in der Tat einige in Frage.

In Kürze wird es auch im Format kleinere PKW-Aufkleber mit den Klaus Philipp-Motiven geben, die auf den Rennbahnen und als Beilage in Galoppzeitschriften verteilt werden sollen.

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