‚Hoffentlich kommt das Derby nicht zu früh.“ Diese Befürchtung haben einige Betreuer nicht von ungefähr. Denn es muss schon alles passen auf dem Weg zum Blauen Band. Keine zwei Monate vergehen mehr bis zum Tag X in Hamburg. Nutzen muss man also die Möglichkeiten, die sich jetzt noch bieten. Wie am Samstag, wenn man in Mülheim mit einem Novum aufwartet.
Das bislang in Köln beheimatete Jean Harzheim-Rennen wird erstmals am Raffelberg ausgetragen, firmiert nun unter RWE Aqua Derby-Trial. Und gleich die Erstauflage dieses mit 20.000 Euro ausgestatteten Listenrennens über 2200 Meter hat es in sich, ist zu einem echten Derby-Qualifikationstest geworden. Denn sechs der insgesamt neun Kandidaten besitzen noch ein Engagement im BMW Deutschen Derby (Armand, Herakles, Huasimo, Intendant, Oakboy, Shirocco), und bei einigen handelt es sich um echte Hoffnungsträger.
Allen voran natürlich Shirocco (unser Foto zeigt seinen Besitzer Georg Baron von Ullmann), der bei seinem Debut als kochend heißer Favorit in einem Vier-Pferde-Rennen wohl am Rennverlauf scheiterte. Sein Stall hat bekanntlich Großes mit ihm vor, hat Georg Baron von Ullmanns Monsun-Sohn, auch Bruder des Derby-Zweiten Subiaco in diesen Tagen sogar für den Prix de l´Arc de Triomphe genannt. Mit Stalljockey Andreas Suborics muss er jetzt Trumpf bedienen, um sich die Hamburg-Fahrkarte zu sichern.
Neben ihm vertritt auch Gare de Lyon (Norman Richter) die Ullmann-Farben. Aufgeschoben wurde das Saisondebut von Huasimo (Terry Hellier), den Andreas Wöhler kurzfristig aus einem Listenrennen in Hannover herausnahm. Der hochgehandelte Fährhofer hat bislang noch wenig falsch gemacht, imponierte bei seinem letztjährigen Maidentreffer.
Wiedergutmachung lautet die Devise bei Armand (nun wieder mit Filip Minarik), der bei seinem Abstecher in den Frühjahrspreis des Bankhaus Metzler in Frankfurt ein Rätsel aufgab, nur als Letzter eintrudelte.
Eine gefährliche Warendorfer Waffe ist Intendant (Andreas Boschert), der in Frankfurt bei seinem ersten Sieg noch einige Unreife zeigte, sonst viel leichter gewonnen hätte, und sich wie der in Dresden erfolgreiche Oakboy (Jozef Bojko) und der noch sieglose Herakles (Andreas Helfenbein) natürlich auf dieser Ebene weiter verbessern muss, was aber gut möglich scheint.
Der Rohne-Hengst wurde ebenso für das Rennen nachgenannt wie Nothing to loose (Jean-Pierre Carvalho), die ebenfalls noch auf der Suche nach dem ersten Treffer ist. Dagegen setzte sich Rapid Star (Adrie de Vries) in Hoppegarten in versprechendem Stil durch, der Wallach könnte den Favoriten des Rennens durchaus einen Strich durch die Rechnung machen.
Innerhalb der acht Prüfungen (bei freiem Eintritt!) verdient das fünfte Rennen einen besonderen Hinweis. Denn mit Pferden wie Duke of Hearts, Picotee und King of Boxmeer versuchen sich Pferde, die ansonsten auf ganz anderer Ebene beheimatet sind. Wichtig: Der „King“ muss nach seinen neuerlichen Starteskapaden (im Gerling-Preis blieb der eigenwillige Wallach wieder einmal am Start stehen) nun ohne Wetten antreten.











