Man muss auch gönnen können – heißt ein alter Wahlspruch. Am Samstag dürfte er nach dem sportlich wohl besten Rennen der Acht-Rennen-Karte wieder seine volle Berechtigung haben. Denn wenn kleine Quartiere, bzw. Menschen, die gemeinhin nicht auf der Sonnenseite stehen, Erfolg haben, schwingt doch eine Spur Sympathie mit.
Das war der Fall beim Team von Senegal – der Sechsjährige setzte sich am Neusser Hessentor in einem mit 3500 Euro dotierten Altersgewichtsrennen sehr locker durch, brachte als erwiesener Sandbahnspezialist endlich wieder einmal seinen gefürchteten Speed zum Tragen.
Dabei war er noch als Vorletzter abgesprungen (meilenweit dahinter kam die damit gleich chancenlose Magic Girl auf Touren) und musste immer außen herum marschieren.
Jockey Peter Heugl, dem 2003 bei recht wenig Chancen ein wichtiger Treffer versagt blieb, machte damit Werbung in eigener Sache, beginnt er doch in einer Woche ein Engagement bei Hans-Albert Blume.
Klaus Heinke, der Betreuer von Senegal, hat in Neuss nur ein sehr überschaubares Lot zur Verfügung. Beiden gönnte man den Treffer des 23:10-Favoriten gegen den nach einer Pause stark laufenden Artoss und den alten Kämpen Upper King ebenso wie Besitzerin Margarethe Toussaint, die Heinke schon seit vielen Jahren die Treue hält.
Noch hören sollte man von dem in sicherem Stil erfolgreichen England-Import October Moon (Adrie de Vries), während Andreas Schlotthauer auf Kolora seine feine Bilanz der letzten Wochen weiter ausbauen konnte.
Erstaunlich ist weiterhin der Spezialist Saint Jean, der im Ausgleich III mit Andre Best sein siebtes Rennen auf Sand gewann!
Filip Minarik, gerade aus Singapur zurückgekehrt, konnte sich bei seinem Comeback ebenfalls aufs Siegerpodest vorarbeiten, sicherte sich ein Handicap mit dem absolut siegreifen Talaud (Foto) nach einem Spitzen-Finish. Pascal van DeKeere blieb der Veranstaltung krankheitsbedingt fern.
