Es ist in Mode gekommen. Längst ist ein Privatjockey nicht mehr das Privileg großer ausländischer Besitzer, längst hat sich dieser Trend auch in Deutschland durchgesetzt. Einer der ersten Privatreiter war vor zwei Jahren Lennart Hammer-Hansen, als der Däne in die Dienste von Helmut von Finck und dessen Gestüt Park Wiedingen trat.
Hammer-Hansen ist bekanntlich seit Ende dieser Grasbahnsaison nicht mehr Privatjockey des Münchners, hat aber bereits jetzt für das kommende Jahr einen neuen Arbeitgeber gefunden. Der Vize-Champion aus 2002 wird in der kommenden Saison den rosa Dress des Stalles Nercee überstreifen.
Wie am Wochenende bekannt wurde, sicherte sich die Familie Nercessian, die hinter dieser rund 15-Pferde-Operation (einschließlich Mutterstuten) steht, die Dienste Hammer-Hansens zunächst einmal für die Laufzeit von einem Jahr. Zehn Nercee-Pferde stehen bei Dave Richardson in Frankfurt, Hammer-Hansen wird einmal in der Woche in Niederrad im Training reiten.
Die Nercee-Farben stellten bereits einen Derby-Sieger, man feierte mit Indurain den Erfolg im Tschechischen Pendant zum Blauen Band. Auch Pappus oder der in diesem Jahr in der Union platzierte Palmridge liefen für das Ehepaar Kevork und Petra Nercessian.
Lennart Hammer-Hansen gegenüber GaloppOnline.de: ‚Mein Vertrag geht vom 1. März bis zum 30. November. Ich fahre jeden Dienstag zum Galopp nach Frankfurt, bin an Renntagen Stalljockey für Nercee.‘
Doch der Däne fährt zweigleisig: ‚Ich habe außerdem einen Stalljockey-Vertrag mit dem Stall Lambada abgeschlossen, werde künftig donnerstags und samstags in Skandinavien in den Sattel steigen.‘ 41 Pferde umfasst das Lot von Sten Thynell, dessen Kandidaten auch bei uns ein Begriff sind, man denke nur an so gute Flieger wie Shawdon, Terroir oder Swedish Shave.
Sonntags werde er immer in Deutschland reiten, auch an wichtigen Samstagsterminen sei er flexibel. Palmridge und Mity Dancer sind die Hoffnungsträger am Nercee-Quartier. ‚Aber da sind auch noch zwei vielversprechende sieglose Dreijährige‘, berichtet Hammer-Hansen, der am Freitag in Urlaub fährt (Dänemark und Gran Canaria) und am 1. März mit der Arbeit beginnen will.
