Die Sandbahnen haben ihre ganz eigenen Gesetze. Das haben die ersten Wochen des Winter-Meetings eindeutig bewiesen, Überraschungen waren an der Tagesordnung. Pferde, die auf Gras rechnerisch normalerweise einen klaren Vorteil haben, müssen auf dem ungewohnten Dirt längst nicht genauso talentiert sein.
Dieser Reiz prägt auch die Veranstaltung am Sonntag in Neuss, wenn im Preis des Stalles Ampuria – Neusser Auktionsrennen der Sandbahnspezialisten neun Dreijährige auf der Suche nach Black Type sind.
Es hat sicher schon besser besetzte Nationale Listenrennen gegeben als dieses 26.000er über 1500 Meter, doch liegt die Spannung gerade in der Ungewissheit, wer den Untergrund am besten bewältigt.
Sein Format auf Sand schon hinreichend demonstriert hat Kazike (Martin O´Reilly). Ertürk Kurdu schickt den Dictator´s Song-Sohn mit einigem Mumm über die andere Rheinseite: „Er mag Sand, fühlt sich hier sehr wohl. Im letzten jahr hat er ein 1700 Meter-Sieglosen-Rennen gewonnen, war eine Woche später Vierter im Orsini-Rennen. Die Distanz ist ideal für ihn. Wir rechnen uns eine reelle Chance aus, wollen schon unter den ersten Vier landen.“
Allein schon als Vertreterin des Schütz-Stalles ist Cloudy Bay natürlich gefährlich, eine Tochter der bislang in der Zucht nicht ganz den Erwartungen gerecht gewordenen Diana-Siegerin Centaine. Ihr Kölner Treffer fiel überzeugend aus, sicher dürfte sie unter Andreas Suborics (Foto) viel Vertrauen genießen.
Wilfried Kujath erinnert sich noch gerne an die Vorjahres-Entscheidung dieser Prüfung, als er mit Night Venus zuschnappte. Seine neue Hoffnungsträgerin heißt Morganda, eine Dashing Blade-Tochter des erfolgsverwöhnten Stalles Zorbas (auch Besitzer des guten Sprinters Sacho).
„Nach Rechnung sieht es ganz günstig aus. Ein kleines Fragezeichen ist natürlich die Sandbahn. Ich rechne schon mit einem Geldrang. Andreas Göritz hat die Stute schon geritten, kommt mit ihr gut zurecht.“
Ein erstaunliches Jahr hat Mario Hofer hinter sich. 72 Treffer auf der Flachen und 22 über Sprünge, das sind schon sehr eindrucksvolle Zahlen. Im Auktionsrennen sattelt er Sunshine Story (mit dem nicht minder erfolgreichen Jean-Pierre Carvalho), die sich auf der Hindernisbahn reichlich Meriten holte.
Aber auch in dieser vergleichsweise einfachen Prüfung sollte die Lady mit besten Chancen engagiert sein. „Auf der Flachen hat sie uns bislang schon etwas enttäuscht. Hier sieht es doch ein gutes Stück einfacher aus. Ich hoffe, dass sie durch das Springen Moral bekommen hat“, lässt der Trainer durchblicken.
An Flower Duet (Ian Ferguson), der aus Hannover anreist, kann man derzeit kaum glauben, auch die anderen vier Kandidaten (Dwit – Norman Richter; Ingold – Jozef Bojko; Königin Rheinberg – Jose Luis Silverio; Noth – Andre Best) müssten als Sieglose noch deutlich zulegen.
Sonntag ist auch Ladies Day am Neusser Hessentor. Der Juwelier Ursula Michels-Preis markiert den Auftakt zum Preis der Perlenkette. Das begehrte Schmückstück bekommt am nächsten Wochenende die punktbeste Amazone. In Abwesenheit von Titelverteidigerin Michelle Mayer unternimmt die frühere Gewinnerin Hana Mouchova einen erneuten Anlauf, bekam mit dem Frankfurter Gast Sinamix einen vielversprechenden Ritt von Heinz Hesse.
Außerdem interessant innerhalb der Neun-Rennen-Karte: Ein 3500 Euro-Altersgewichtsrennen mit Assen wie Dounyapour und Blueberry Forest.










