Bye Bye O`Brien: Stanley Chin wechselt nun zu Johnston

Am 10. April schlug die Nachricht ein wie eine Bombe. Ballydoyle-Maestro Aidan O`Brien verpflichtete Stanley Chin. Eben jenen Jockey, der in Deutschland keine Lizenz erhalten hatte. „Jeder hat eine zweite Chance verdient“, kommentierte einer der renommiertesten Trainer der Welt seinerzeit die Hong Kong-Vergangenheit des einst wegen Wettbetruges überführten Jockeys.

O`Brien wollte Chin als Arbeitsreiter, wollte den Chinesen aber auch in Rennen einsetzen. Doch das geschah nur ein einziges Mal (Letzter mit der 150:10-Außenseiterin Delicacy)!

O`Brien hat in seiner Heimat zahlreiche Jockeys unter Order, nur selten ergibt sich da mal eine Chance. Zudem ist Chin selbst in Irland alles andere als populär, die irischen Besitzer nutzen die Dienste des Chinesen nicht, kennen kaum dessen Namen, noch weniger dessen großes Talent.

Beides Gründe dafür, dass Stanley Chin Irland nach nur sechs Monaten nun den Rücken kehrt. „Ich werde in dieser Woche meine Zelte bei Aidan O`Brien abbrechen und fange nächstes Jahr bei Mark Johnston an“, so Chin gegenüber GaloppOnline.de.

Chin hofft, bei Johnston öfter in den Sattel zu kommen als zuletzt bei O´Brien, bei dem er im Training Pferde wie High Chaparral oder Hawk Wing reiten durfte.

Chin: „Bei Mark Johnston sind die Chancen deutlich größer, auch in den Rennen reiten zu können. Er stellt mehrere Reiter an und wir werden uns die Ritte sicher aufteilen. Es ist wohl ein Schritt nach vorne. Schließlich möchte ich Rennen gewinnen und mir auch hier einen Namen machen.“

Bevor Chin nach England zieht, wird er noch einige Wochen nach Hong Kong jetten, um in der ehemaligen Kronkolonie zusammen mit seiner Lebensgefährtin Denise Urlaub machen. Danach geht es Anfang Dezember dann nach Dubai, wo Mark Johnston rund 40 Pferde über Winter auf die neue Saison vorbereiten wird.

Nach dem Aufenthalt im Wüstenemirat wird Chin neben Keith Dalgleish als Jockey am Stall angestellt sein, hat bereits sein Arbeitsvisum für England erhalten und steht bereit für rund 220 Pferde, die aus dem Johnston-Quartier 2004 auf Gruppejagd gehen.

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