Das hatte sich die Mannschaft von Trainer Peter Schiergen anders vorgestellt. Ganz anders. Doch die EP Taylor Stakes wurden am Sonntagabend 20:57 Uhr dt. Zeit zum Alptraum für die deutschen Rennsport-Fans.
In dem mit 750.000 US-Dollar dotierten Gruppe I-Examen sprachen sowohl der etwas aufgeweichte Boden als auch das Rennen selbst gegen die Deutschland-Hoffnung.
Vor allem der Rennverlauf lief gegen die Schlenderhaner Stute. Genauer gesagt der Ritt des peruanischen Jockeys Edgar Prado. Hatte dieser der Kingmambo-Tochter im Flower Bowl Invitational (zweite hinter Breeders Cup-Hoffnung Dimitrova) zuletzt im Belmont Park noch ein Rennen nach Maß serviert, fand der 36jährige, in Hollywood lebende Prado am Sonntag nicht den richtigen Takt, saß lange fest und konnte erst spät zur entscheidenden Attacke ansetzen.
Am Ende blieb dann nur Rang fünf in der mit zehn Ladies besetzten Stuten-Prüfung in die Walzerkoenigin als 30:10-Favoritin gegangen war. Zum dritten Mal nach dem Henkel-Rennen, als Walzerkoenigin ihre Zunge verschluckte, und dem Prix de l`Opera (Sechste) landete die Schiergen-Stute damit außerhalb der ersten Vier.
Der Pech-Platz in Woodbine war immerhin noch mit 22.500 US-Dollar dotiert, Walzerkoenigin schraubte ihre Gewinnsumme auf über 400.000 Euro.
„Ich glaube, ich hätte das Rennen gewinnen können“, gab sich ein niedergeschlagener Prado nach den EP Taylor Stakes selbstkritisch. Unterwegs hatte Prado bei eher durchwachsenem Tempo eine ideale Lage, schlief allerdings, als die Fahrt im Bogen etwas flotter wurde.
„Ich habe mich an Dettori und Hi Dubai gehalten und dachte, dass sie uns mit Schwung in die Gerade bringen. Doch dann hatten wir keinen Platz und sie konnte sich nicht entfalten“, so Prado weiter.
Dieser saß eingangs der Geraden hoffnungslos fest. Als außen die Siegerin aufmarschierte, musste Prado mit Walzerkoenigin noch Ausschau nach einer Lücke halten. Doch dann war es zu spät.
„Am Ende waren wir rund anderthalb Längen hinter der Siegerin. Mit einem idealen Rennverlauf ist die Stute heute sicher unter den ersten Drei“, so Peter Schiergen aus Kanada gegenüber GaloppOnline.de.
Wäre sie unter den ersten Drei gewesen, hätte sie auch gewinnen können! Denn vorne ging es richtig eng zur Sache. Nach 2:05.68 Minuten zeigte das Foto einen Kopfvorteil für die 110:10-Außenseiterin Volga (Richard Migliore, Vorjahresdritte und Zweite im Jahr 2001) vor der Französin Tiger Tail (Brice Blanc) und eben Fantastic Lights Schwester Hi Dubai eine Nase dahinter. Vierte wurde knapp dahinter John Magniers Mer de Corail unter Jamie Spencer.
Die Plätze 2, 3, 4 und 5 gingen somit an in Europa trainierte Pferde während die Siegerin Volga in den Vereinigten Staaten vorbereitet wird. Volga ist im übrigen Schwester von Vallee Enchantee, die am Nachmittag in Paris den Prix du Conseil de Paris auf Gruppe II-Level gewonnen hatte.
Wie es mit Walzerkoenigin nun weitergeht, ist derweil noch offen. Unmittelbar nach dem Gruppe I-Rennen hieß es, dass die Stute nun zunächst einmal nach Kentucky ins Gestüt wechseln würde.
Bekanntlich hat man aber auch noch eine Nennung für den Hong Kong Cup auf Walzerkoenigins bevorzugt schnellem Boden im Ärmel, über einen Start bei den International Races wird man in den nächsten Tagen entscheiden. Nach dieser Form ist zu hoffen, dass Walzerkoenigin ihre Chance in Asien bekommt um ihr wahres Können zu zeigen!