‚Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann in diesem Rennen einmal so viele Pferde gelaufen sind“, war manch ein Betreuer, den wir am Donnerstag kontaktierten, doch ziemlich überrascht. Und keine Frage, das Aufgebot zum Preis des Winterfavoriten, hat es in sich.
Sage und schreibe 15 Kandidaten bewerben sich in dem so enorm wichtigen Zweijährigen-Gruppe III-Examen über die Meile, das am Sonntag in Köln über die Bühne geht. Bei einer Preisgeldsumme von 155.000 Euro will man allerorten diese Chance nutzen.
Und es ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, wirklich alles Mögliche dabei, was im jüngsten Jahrgang Rang und Namen hat. Wer sich in den vergangenen Wochen an den Youngstern von Trainer Uwe Ostmann orientierte, lag sicher nicht falsch. Denn fünf seiner 29 bisherigen Saisontreffer markierte der Coach aus Mülheim mit dem Jahrgang 2001.
Am Sonntag setzt er sogar auf zwei vermeintliche Cracks, hat nicht nur den schon in zwei Auktionsrennen erfolgreichen Biovita-Hengst Pepperstorm im Rennen, sondern außerdem Gestüt Auenquelles Glad Lion, der bei seinem Debut (sein bislang einziger Auftritt) den späteren Ratibor-Sieger Traviano mit sechs Längen hinter sich ließ.
Andreas Helfenbein reitet Glad Lion. Mit Adrie de Vries hat man für den Großverdiener Pepperstorm (119.000 Euro) von Peter Battel ebenfalls einen Spitzenreiter gebucht.
Mit viel Aufmerksamkeit wird man auch den Start von El Tiger (Andreas Suborics) verfolgen, denn der Tiger Hill-Sohn von Kölns Präsident Georg Baron von Ullmann (Foto) setzte sich bei seinem Erstauftritt in Bremen wie ein künftiger Crack durch.
Apropos der Ton macht die Musik – besser als Tarlac (einer von drei Dashing Blade-Söhnen, auch Big Shuffle hat drei Nachkommen am Start) konnte man sich ebenfalls nicht einführen. Gestüt Olympias von Andreas Schütz trainierter Youngster wird mit Terry Hellier einigen Anhang finden, hat bei der Arbeit mit der Listensiegerin Winterthur sehr überzeugt.
Stall Eponas Traviano (Andre Best) erneuert sein Krefelder Duell mit Fasold (Jiri Palik/Stall Lintec), hat danach in Hannover nicht ganz an diese Leistung angeknüpft. „Die Startfolge ist dicht, wir haben lange überlegt, ob wir mit Traviano nach Köln gehen sollen. Aber er fühlt sich noch sehr wohl“, berichtet Peter Rau, der zudem Stall Reckendorfs Egerton (Andreas Boschert) in diese Prüfung schickt.
Auch im Lager von Fasold herrscht Optimismus, zumal Andreas Löwe noch am vergangenen Sonntag mit Mamela in Mailand auf Gruppe-Parkett ein Zweijährigen-Rennen (Premio Dormello) gewinnen konnte.
Gestüt Röttgens Eleazar (Filip Minarik) hatte in Frankfurt keine Probleme mit Salo (Hana Mouchova). Fulminant (Andreas Göritz), Er (Norman Richter) und Papini (Warren O´Connor), der zweimal hinter der guten Saldentiegerin landete, werden dagegen zu den Außenseitern in diesem tollen Aufgebot zählen.
Mario Hofers Form ist schon seit vielen Monaten über jeden Zweifel erhoben – in Weidenpesch vertraut der Wahl-Krefelder auf den in Köln bei seinem Erfolg sehr überzeugenden Delsun (Jean-Pierre Carvalho) sowie Stall Jennys Kensington (Peter Heugl), der im Düsseldorfer Junioren-Preis schon den erneut zu seinen Gegnern zählenden Western Highway (Mirek Rulec) mit viel Speed abfangen konnte.
Interessant: Ausschließlich Hengste bewerben sich um den Winterfavorit-Titel. Die Wetter stehen vor einer besonderen Herausforderung, die noch dadurcheinen weiteren Reiz bekommt, dass in der Dreierwette ein Jackpot in Höhe von 9145,74 Euro winkt.
Zehn Prüfungen warten an diesem wichtigen Tag auf die Turffreunde in Köln, denen auch ein sehr ansprechendes Rahmenprogramm geboten wird. Im Kölner Steher-Preis (20.000 Euro) geht es um Listen-Ehren, im Ferdinand Leisten-Memorial messen sich die Top-Handicapper.