Zahlen sagen manchmal mehr als tausend Worte: 259 Rennen weniger als 2002, ein Umsatz-Minus von über 18 (!) Millionen Euro! Es wird einem ziemlich übel, wenn man die Wettaufkommen der jüngsten Vergangenheit einmal genauer unter die Lupe nimmt. Und Besserung ist nicht in Sicht.
Man fragt sich vor allem, wie lange sich der Turf den unseligen Bilderstreit noch leisten kann (das Minus bei der Außenwette 2003 beträgt schon jetzt zwölf Millionen!). Extrem viel im Vergleich zu den Summen, um die zwischen Dachverband und IFEB-Buchmachern gestritten wird.
Während sich in dieser Angelegenheit unverändert überhaupt nichts zu bewegen scheint, steht eine andere wichtige Entscheidung unmittelbar bevor.
Es geht um die Zukunft der Samstagsrenntage auf den Allwetterbahnen in Neuss und Dortmund im Winter, die bei fehlender Außenwette ein wirtschaftliches Desaster zu werden drohen. Das Direktorium will den beiden Veranstaltern unter die Arme greifen, hat am Montag durch seinen Vorstand Neuss und Dortmund ein Angebot zur Stützung der Renntage unterbreitet.
Der Dachverband hat offenbar ein außerordentliches Interesse an der Durchführung der Termine. Voraussichtlich bis Freitag sollen die Rennvereine Zeit haben, die Offerte zu sondieren und sich dann entscheiden, ob sie das Angebot annehmen oder nicht.
Dr. Bernd Koenemann, Geschäftsführer des Neusser Reiter- und Rennvereins: ‚Wir prüfen das Angebot des Direktoriums und rechnen zur Zeit. Wenn man uns die Chance lässt, ohne großes Defizit zu veranstalten, würden wir gerne Rennen durchführen. Wir sehen ja die Auswirkungen für den gesamten Sport. Und das schon seit drei Jahren. Die Risiken dürfen aber nicht zu groß werden.‘
Nicht ausgeschlossen wird hinter vorgehaltener Hand auch die Möglichkeit, bei einer Nicht-Annahme des Angebots wieder Grasbahnrennen auf anderen Bahnen im Winter durchzuführen. Das Bangen um die Winter-Termine geht also weiter!