Das war dann doch eine Nummer zu groß. So muss das Fährhof-Fazit nach dem Turf Classic Invitational lauten. Der große Coup in den USA blieb aus. Sabiango konnte seinem großen Bruder Silvano nicht nacheifern. Am Ende kam er auf Rang vier in dem mit 750.000 US-Dollar dotierten Einladungsrennen über 2400 Meter.
Zwar lief der Acatenango-Sohn (220:10 Außenseiter) aus dem Bremer Quartier von Andreas Wöhler ein sehr ordentliches Rennen, kam für den Gruppe I-Sieg aber nie wirklich in Frage. Denn vorne wurde das Rennen zu einer „One Horse Show“. Als wenn Sulamani auf die Breeders`Cup Turf-Ansage von Falbrav und dessen Queen Elizabeth II Stakes-Sieg am Nachmittag hätte reagieren wollen.
Denn nach dem Vier-Längen-Triumph (in der Top-Zeit von 2:27.51 Minuten) des Godolphin-Flaggschiffs werden sich die Buchmacher noch einmal zusammensetzen. War für wenige Stunden Falbrav der heiße Favorit für den Breeders`Cup Turf, so könnte die Bürde des zu schlagenden Pferdes in Santa Anita am 25. Oktober nach dem Turf Classic nun auf Sulamani fallen.
Denn wie der Hengst vom letzten Platz kommend auf seiner Idealdistanz mit einem fulminanten Speedwirbel das Feld von hinten aufrollte, machte schon Eindruck.
Im Sattel des Godolphin-Jubilars (Sulamani hatte in der Arlington Million nach Storming Homes Disqualifikation für den 100. Gruppe I-Sieg von Sheikh Mohammed al Maktoums Godolphin-Operation gesorgt) hatte Jerry Bailey Platz genommen, feierte nur ein Rennen nach dem Sieg mit Dimitrova gleich den nächsten Gruppe I-Erfolg.
Während Bailey auf den Rücken des von der Niarchos Familie gezogenen Hernando-Sohnes ein Rennen nach Maß zauberte, ging der Deutschlandpreis-Sieger Sabiango unterwegs in äußerer Spur, galoppierte stets einen Platz vor Sulamani auf dem vorletzten Rang.
David Flores hatte den Ritt von Trainer Andreas Wöhler erhalten, Eduardo Pedroza hatte bekanntlich wieder Probleme mit dem Visum gehabt.
Als Zweiter und Dritter hinter dem Favoriten kamen Deeliteful Irving und Balto Star ins Ziel des Turf-Rennens, eines von vier Grade I-Prüfungen des Nachmittags. Platz fünf ging an den Fabre-Hengst Polish Summer vor Slew Valley und Man O’War-Stakes Sieger und Riesen-Enttäuschung Lunar Sovereign.
Sabiango (erhielt immerhin noch 45.000 Dollar Prämie) wird nach Platz vier in dem mit sieben Pferden besetzten Turf Classic nun auf das Canadian International vorbereitet, soll als nächstes am 18. Oktober im achten WM-Lauf in Woodbine an den Start gehen.
Für Sulamani wartet nach seinem vierten Gruppe I-Sieg und seinem siebten Treffer insgesamt nun der Breeders’ Cup Turf in Kalifornien, einen Start im Prix de l`Arc de Triomphe lässt man in diesem Jahr bekanntlich aus.