Siberius und Barito: Zwei deutsche Asse in Meran dabei

Der Große Preis von Meran-Forst steht an, und in Meran-Mais fiebert man dem Highlight dieser Saison entgegen, an dem Mittwoch früh noch 13 Pferde ihre Teilnahme bestätigten. Darunter auch Present Bleu, Champion des Vorjahres, der auf den heimischen Wiesen der Wildensteins aufwuchs, und den Erick Bec de La Motte in den letzten Wochen zur Höchstform zurückbringen konnte.

Das Starterfeld mit Pferden aus ganz Europa sieht die Absage von Something Special vor. Ein anderer Champ des Meran-Forst, dem de La Motte dieses Jahr eine wohlverdiente Pause gönnen wollte. So spielt der Baron neben Present Bleu eine andere, wichtige Karte aus: Costantino Re, Sieger des Preises Unire, der den Meraner Gold Generator damals im Zweikampf besiegte.

Neben den Schützlingen von de La Motte werden in Mais noch drei Franzosen, zwei Belgier, ein Tscheche, ein Engländer und vor allem zwei unserer besten deutschen Springer antreten. Die deutsche Trumpfkarte ist sicher Siberius, der nach seinem zweiten Platz im Alten Badener Jagdrennen, nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Hilltopper, zu seiner Bestform zurückfand.

Mario Hofer schwebt in diesen Tagen wohl im siebten Himmel, da nach dem Sieg von Triano Dancer im Preis Tagliabue Siberius´ (Foto mit Zöllner) Chancen im Grossen Preis von Meran nur mehr steigen können. Außerdem scheint diese Saison dem Lomitas-Sohn wie auf dem Leib geschneidert, und man denke nur daran, dass er im letzten Jahr, am Tag des Großen Preises von Meran-Forst, für Gerd Zimmermann die Gran Corsa Siepi die 4 Anni gewonnen hat.

Nun, nach einem letzten Test auf der Sandbahn am Dienstag früh über eine Distanz von 4000 Metern, begibt sich Siberius in Topform nach Meran. „Er ist bestens vorbereitet und sollte sich dementsprechend aus der Affäre ziehen“, so der Krefelder Trainer.

Der komplexe Parcours von Meran könnte Siberius wohl mehr zusagen als seinem Kontrahenten Barito, Christian von der Reckes Schützling, der in Meran bereits ein Jagdrennen gewonnen hat, aber trotz Dirk Furhmann im Sattel eine schwierige Aufgabe und harte Gegner meistern muss.

„Sicher ist es eine harte Aufgabe. Zudem tritt eine Reihe von Pferden an, die man nicht reell einschätzen kann. Die französischen Kollegen Ortet und Macaire werden sich schon eine Menge ausrechnen, sind mit ihren Pferden neben Present Bleu zu den Favoriten zu zählen“, so Christian von der Recke, der zumindest eines der acht Gelder erreichen will.

Schwer hat es auch der Tscheche Almanzor, der vor Wochen in der Gran Corsa Siepi von Meran Zweiter war und nach diesem knochenharten Marathonrennen eine weitere herausragende Leistung erbringen muss.

Barito muss sich unter Dirk Fuhrmann neben Siberius, Costantino Re, Present Bleu und Gold Generator auch mit Azulejo messen, Sieger des Prix Hennessy über 4300 Metern am 9. September in Auteuil. Azulejo wird von Jacques Ortet trainiert und wird Christophe Pieux im Sattel haben. Dieses mächtige Pferd ist jedoch bei den Springen schwer zu bremsen und tendiert schon einmal dazu, nach vorne auszubrechen.

Yannick Fertillet, der Trainer aus Belgien, bringt Daisy D’Angron und Gael D’Angron nach Mais. Zwei Springer, die zwar auf der Piste von Waregem (Belgien) gute Leistungen erbringen können, die jedoch in diesem knochenharten und schnellen Rennen keine richtige Gefahr für ihre Gegner darstellen sollten.

Guillaume Macaire hingegen hofft mit Tempo d‘ Or, dessen sechs aufeinanderfolgenden Siegen – wenn auch auf kleineren Rennen errungen – einen siebten Sieg anzufügen, kein leichtes Unterfangen.

Bleiben noch die drei Italiener, Irish Dude und Platinum aus dem Stall La Terna, zwei Routiniers, die jedoch kaum imstande sein werden, Einfluss auf das Rennen zu nehmen. Was man von Gold Generator des Sepp Waldner (Meraner Hotellier) nicht behaupten kann, da er im Preis Unire der einzige war, der Costantino Re Paroli bieten konnte.

Der junge Trainer Paolo Favero bietet Gold Generator in der Hoffnung auf, ein Pferd in Bestform zu präsentieren, das nicht nur einwandfreie Sprünge liefert, sondern auf der Zielgeraden noch eine Menge zulegen kann.

Dieses Jahr scheint der Grosse Preis von Meran-Forst eine großartige Ausgabe mit unvorhersehbarem Ausgang zu sein: Die 5000 m lange Strecke und die 24 äußerst schwierigen Hindernisse stecken voller Gefahren, die jedoch das Vertrauen in Costantino Re, Siberius und Gold Generator nicht mindern, zugleich aber auch die Möglichkeit zulassen, dass Azulejo, Barito und Tempo d’Or ordentlich mitmischen können.

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