Sie sind die Erfolgreichsten in diesem Sport – das Team Godolphin von Sheikh Mohammed ist ein Stall, wie es ihn sonst auf der ganzen Welt nicht gibt. Und im 131. Großen Bugatti Preis waren die „Boys in Blue“ auf Titelverteidigung aus. Marienbards Nachfolger wurde in dem 800.000 Euro-Event auf der Bahn in Iffezheim gesucht. Doch trotz dieser Fakten hatten nur wenige den Godolphin-Vertreter Mamool auf ihrer Grand Prix-Rechnung.
Katzenjammer herrschte im deutschen Lager, denn nach 2400 Metern beherrschten gleich drei Ausländer die Szene im einzigen World Series-Lauf auf deutschem Boden. Und das waren nicht einmal die wahren Cracks der internationalen Turf-Bühne.
Der von Saeed bin Suroor trainierte Mamool hatte den lange führenden Black Sam Bellamy (Michael Kinane) niedergerungen, hatte vor 24.440 Zuschauern eine halbe Länge Vorsprung auf den künftigen Fährhofer Deckhengst. Und der Däne Dano-Mast (im Hong Kong Cup im letzten Jahr Dritter hinter Paolini) machte als Dritter den Gäste-Triumph perfekt.
Und wo waren die Deutschen? Wo waren die mit hohen Vorschusslorbeeren gesattelten Ransom O´War (Stanley Chin, 40:10) und Next Desert (Andrasch Starke)? Während sich Ransom als Vierter noch einigermaßen achtbar aus der Affäre zog, trudelte Favorit Next Desert (32:10) nur als Sechster ein, hatte von dritter-vierter Stelle aus überhaupt nichts mehr in seinem Tank.
Frankie Dettori hatte es wieder einmal allen gezeigt, hatte für Mamool die 500.000 Euro-Prämie perfekt gemacht. Unterwegs nicht weit von Black Sam Bellamy entfernt, hatte er den Leader bereits bald im Einlauf angegriffen, schien sogar recht sicher zu gewinnen.
Doch der Kampfgeist von Black Sam Bellamy (135:10) war im Gegensatz zum Dallmayr-Preis wieder da, packte der Ire immer wieder an, zog aber nach 2400 Meter dennoch knapp den Kürzeren.
„Es war eine gute Pace, Black Sam Bellamy hat nie aufgegeben, wir mussten schon hart kämpfen“, schilderte Frankie Dettori nach dem am Toto mit einer Quote von 64:10 honorierten Super-Treffer, seinem dritten Sieg in dieser Gruppe I-Prüfung.
Ob Mamool, im Derby 2002 nur auf Rang fünf und weit hinter Next Desert, allerdings wie sein Vorgänger Marienbard den Arc ins Visier nimmt, ist noch ein Geheimnis, konnte auch Dettori nicht auf Anhieb sagen. Der Melbourne Cup wäre die Alternative.
Mamools Erfolg war der sage und schreibe fünfte Gruppe-Sieg eines Gastes innerhalb der Großen Woche. Und das obwohl die Gäste nie ihre besten Pferde schickten.
Erstaunlich gut verkaufte sich Dano-Mast (155:10) unter Terry Hellier, katapultierte die Dreierwette auf 12.121:10.
Ransom O´War wirkte diesmal nicht so durchschlagskräftig, vielleicht wurden ihm die 2400 Meter doch etwas weit. Sein Jockey hatte es immer innen versucht, dort zog er auch etwas an, doch eine bessere Chance besaß er nie (Richterspruch: eine halbe, zwei, zweieinhalb Längen).
Auch der hochgehandelte Johnston-Schützling Systematic (Daryll Holland) blieb als Fünfter blass, obwohl er noch zuletzt vor Mamool eingekommen war.
Doch die Enttäuschung in einem für die deutschen Pferde doch sehr ernüchternden Rennen kam von Next Desert, der aus dem Vordertreffen komplett die Segel strich, Rang sechs erreichte und lediglich vor Storm Trooper (nie gefährlich) und dem Franzosen Loxias, der bald den Rückzug angetreten hatte, aber auch gestört wurde, blieb.
Bei 2:32,75 Minuten blieben die Uhren für Mamool stehen, der seine Gewinnsumme auf einen Schlag mehr als verdoppelte, jetzt über 800.000 verdient hat. Der dritte ausländische Triumph in Serie war perfekt, und es gibt keinen Zweifel mehr, die Trauben hängen für die Deutschen auf diesem Top-Level zur Zeit doch sehr hoch.











