Zum dritten Mal in Folge feierten die Engländer am Mittwoch während der Großen Woche einen Gruppetreffer. Zum dritten Mal in Folge schnappten sie den Deutschen das Highlight des Tages weg. Mehr noch: Auch zum dritten Mal in Folge bleibt die Goldene Peitsche nicht im Lande.
Nach Vision of Night und Noble Prize wurde der in diesem Jahr noch sieglose (!) Stormont vor 11.500 Zuschauern zum Sieger der 133. Fährhof Goldenen Peitsche.
Den letzten Sieg feierte der Marju-Sohn am 16. Oktober des letzten Jahres. Nun durfte Trainer Hugh Collingridge ausgerechnet bei Stormonts erstem Gruppestart überhaupt wieder einmal jubeln. Und das ausgerechnet bei uns.
Sicher mit 1 ½ Längen verwies der Schimmel in 1:08,12 Minuten (viertschnellste Zeit der letzten 13 Jahre) den Trybuhl-Hengst Soave (hatte unterwegs das Kommando) und Hollands Supersprinter Lucky Strike (musste es wegen der Startboxe notgedrungen ganz außen versuchen) auf die Plätze.
Jeder, der Stormont auf seinem Wettschein hatte, konnte sich nach dem Gruppe II-Rennen und 1200 spannenden Metern über die Quote von 77:10 freuen. Freuen durfte sich auch Jockey Torsten Mundry, der den Ritt auf dem Dreijährigen (beim letzten Start Handicap-Dritter hinter 2001-Sieger Vision of Night) erhalten hatte.
„Es war schon immer ein Wunsch von mir, dieses Rennen zu gewinnen. Die Taktik ist glänzend aufgegangen. Das Tempo kam ihm entgegen und die Order war, sobald die Lücke da war, zuzustoßen. Dann hat er toll angezogen“, so der Ravensberger.
An der 350 Meter-Marke hatte Mundry die Zeichen auf Stormont auf Sieg gestellt. Bereits 200 Meter vor der Linie war klar, dass die 11. Goldene Peitsche der letzten 14 Auflagen ins Ausland wandern würde. Lediglich Munaaji (1994), Areion (1998) und Barrow Creek (2000) schafften es, das mit 111.000 Euro dotierte Rennen im Land zu halten.
Auf Platz zwei lief Riesenaußenseiter Soave (293:10) das bisherige Rennen seines Lebens, während der 31:10-Favorit Lucky Strike sich zwar von seiner Deauville-Form rehabilitierte, aber nie wie der Sieger wirkte.
„Mit dieser Startnummer war es natürlich sehr schwer. Das Pferd muss zwingend vorne gehen und aus dieser Ausgangsposition an der Außenseite war es schwer“, so Trainer Jan Pubben über Lucky Strike, der seine Saison nun beenden wird. Pubben war auch für den Viertplazierten Benvenuto unter Dai Jin-Jockey Olivier Peslier (jettet am Freitag nach New York um dort in einem Gruppe I-Rennen zu reiten) verantwortlich.
Fünfter wurde Sacho vor Gold Type und Just sing a song. Sowohl Fiepes Shuffle (45:10 Co-Favorit aus Horror-Box 15) als auch die beiden Schiergen-Pferde Toylsome (Neunter) und Anthurium (Vorletzte) waren chancenlos.
Die Goldene Peitsche scheint einfach kein Rennen für die Deutschen zu sein. Drei der ersten vier Plätze wurden von Ausländern belegt. Lediglich 26.000 Euro der Gesamtbörse von 111.000 bleiben im Lande. Der Löwenanteil des Rests geht natürlich an das Team von Stormont – Sieger der 133. Goldenen Peitsche.










