‚Good Bye‘ mit Gruppeerfolg: B?ser Bob zu gut f?r uns!

„Komm Senex, komm“, brüllte Manfred Chapman ins Mikro. Doch alles vergeblich. Denn William Mongil und der Derbysechste aus dem Stall von Hans-Albert Blume kamen zu spät. Zwar flog der dreijährige Hengst des Stalles Meerbusch wie auf Rollschuhen heran, hatte aber dann doch nicht wirklich eine ernsthafte Chance, den Sieger zu gefährden.

Dieser hieß nach 2000-Füstenberg-Metern Big Bad Bob. Böser Bob. Stahl uns einfach das Sonntags-Highlight und entführte den Gruppe III-Titel nach England in den Stall von John Dunlop.

Und doch gönnte jeder der Zuschauer in Iffezheim der Programmnummer 1 den mit 38.000 Euro dotierten Sieg. Denn im Sattel des dreijährigen Bob Back-Sohnes hatte kein Geringerer als Pat Eddery gesessen, der für einen gelungenen Auftritt bei seiner Abschiedstournee auf der internationalen Turfbühne sorgte.

Eddery, der sich vor zwei Jahren nach einem Mega-Finish in der Goldenen Peitsche mit Vision of Night in die Herzen der Baden-Fans galoppierte, wird nach knapp 7000 Siegen (mehr als der große Lester Piggott) seine Karriere am Ende der Saison bekanntlich beenden.

„Ich werde das Leben jetzt ein bisschen lockerer nehmen. Ich werde einige Syndikate gründen und als Agent fungieren“, so Eddery, der bei den Deauville Yearling Sales in der vergangenen Woche bereits als Agent Pferde ersteigert hatte.

Big Bad Bob (der mit 5-6 Längen Vorsprung nach mächtig Tempo in den Einlauf kam) sorgte nach 1992 und zehn deutschen Siegen in Folge für den nächsten England-Sieg in dem Rennen. Als Letzter hatte Khalid Abdullahs Non Partisan für einen Gäste-Erfolg gesorgt. Im Sattel damals Edderys kleiner Bruder Paul.

„Auf den letzten 100 Metern bin ich dann doch ein wenig ins Schwitzen gekommen. Eigentlich hatten wir es nicht geplant, das Ganze so offensiv anzugehen. Big Bad Bob ist ein sehr nützliches Pferd, und wo er jetzt weitermacht, kann ich noch nicht sagen“, so Siegtrainer John Dunlop.

Während Big Bad Bob (kochendheißer 14:10-Favorit) noch kein nächstes Ziel hat, peilt Senex (für den verlockende Angebote vorliegen sollen) den Preis von Europa in Weidenpesch an. „Die Distanz ist für ihn einfach ein wenig zu kurz. Wir hatten daher schon ein wenig Bedenken, sind mit dieser Platzierung aber zufrieden. Auf weiterer Strecke sollte Senex noch besser sein“, so Co-Trainerin Alida Blume über Senex (108:10).

Dessen Form wurde nur wenige Minuten vor dem Fürstenberg-Rennen deutlich aufgewertet, siegte Senex Deauville-Bezwinger Policy Maker im Grand Prix de Deauville auf Gruppe II-Parkett.

Als drittes Pferd sechs Längen hinter Senex kam Winning Dash (60:10) unter Lennart Hammer-Hansen ins Ziel. Weitere 3 ½ Längen hinter dem Frankfurter wurde der Schlenderhaner Silver Spur Vierter. Frühlingssturm folgte auf Rang fünf vor dem „Schütz“ling Cherub, der Auenqueller Gald Hunter (wird nun durchgecheckt) wurde 13 Längen hinter dem Feld abgeschlagen Letzter.

Nach 2:03,43 Minuten hatte Baden-Baden einen Nachfolger von Willingly gefunden, der im Vorjahr zum großen Überraschungssieger geworden war. Insgesamt flossen im mit 65.500 Euro dotierten Hauptrennen des Tages vor den Augen von 15.500 Zuschauern 203.823,31 Euro durch die Wettkassen an der Oos.

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