Der Derby-Macher: Daaaaaaaai Jin der K?nig von Horn!

Der „Das Derby wird nicht im Frühjahr gewonnen, sondern am ersten Juli-Sonntag“, Worte des unvergessenen Bruno Schütz, die seinem Sohn Andreas in die Wiege gelegt wurden. Die exakte Praparation auf das Blaue Band – das ist längst ein Markenzeichen des Kölners geworden. Und das hat Schütz auch diesmal wieder bewiesen im BMW 134. Deutschen Derby.

Mit dem strahlenden, alles andere als unerwarteten Sieger Dai Jin, mit Storm Trooper, Next Gina und Akihito auf den Plätzen drei, vier und fünf. Lediglich Ransom O´War schob sich in diese Phalanx.

Und es war auf dem aufgeweichten Horner Moor eine Vorstellung von Union-Sieger Dai Jin, die Turf-Deutschland ins Schwärmen gerieten ließ. Denn Olivier Peslier, 1997 schon mit Borgia für Vater Schütz im Blauen Band auf der Siegerstraße, wartete und wartete. Dabei sah es schon in die Gerade hinein nach einem Schütz-Triumph aus.

Next Gina (Andrasch Starke) und Storm Trooper (Andreas Suborics) hatten sich fast gemeinsam auf die Pole-Position vorgearbeitet, hatten die anfangs prominenten Palmridge (führte das Feld mit ordentlichem Tempo lange an) und Mosogno (12.) sowie Glad Hunter (8.) mühelos passiert.

Beide duellierten sich auch im Einlauf kurz, dann erarbeitete sich Storm Trooper (Andreas Suborics) einen Vorteil, schien fast schon wie der Derbysieger zu gehen, als Next Gina nicht mehr mithalten konnte.

Doch ein Blick zur Außenseite in dem 580.000 Euro-Spektakel genügte, um die Gefahr zu erkennen. Dort tauchte zunächst der unterwegs vom letzten Platz ganz außen aufrückende Ransom O´War auf, dann wurde man auch auf Dai Jin aufmerksam.

Und Olivier Peslier zog die 61:10-Chance in aller Seelenruhe ganz nach außen auf freie Bahn, zündete in der Distanz den Turbo und rollte noch zu einem leichten 1,5-Längen-Sieg. Beeindruckend!

Der Peintre Celebre Sohn, ein Steher durch und durch, war sicher ein würdiger Triumphator, brachte eigentlich die sportlich beste Leistung ins Feld. Sein Besitzer Werner Heinz aus Trier, im Hauptberuf Manager solcher Sport-Größen wie Sven Hannawald und Nick Heidfeld, hatte Dai Jin für gerade einmal 95.000 DM vom Gestüt Schlenderhan auf der BBAG-Sales in Iffezheim erworben.

„Ich bin sprachlos, kann es nicht fassen“, sagte Trainer Andreas Schütz nach dem vierten Derby-Triumph, der damit innerhalb von kürzester Zeit mit seinem Vater gleichzog. Auf die GaloppOnline.de-Frage, ob er der „Derby-Macher sei“, meinte er nur: „Ich wollte es immer sein.“

Ransom O´War lief das Rennen seines Lebens, wirkte mit Stanley Chin lange ungemein gefährlich und endete schnell. „Er ist super gelaufen, das Rennen war top und ich habe immer an ihn geglaubt. Man hat deutlich gesehen, dass er mit der Strecke kein Problem hat. Der Ritt war wirklich 1a“, freute sich Erika Mäder, die sich vielleicht sogar ein wenig mehr erhofft hatte.

Storm Trooper als Dritter (weitere eineinviertel Längen zurück) wurde von Andreas Suborics sehr platzsparend innen gebracht, verkaufte sich ausgezeichnet, ebenso Next Gina. Die Diana-Triumphatorin musste erst Mitte der Geraden passen, gut möglich, dass ihr der Weg zu weit wurde.

Hinter ihr endeten Akihito und Del Gado vor Senex und Glad Hunter. Die Enttäuschungen der Derby-Schlacht waren zweifelsohne North Lodge und New South Wales. Während die Finck-Neuerwerbung (15.) aus vermeintlich guter Haltung im Mittelfeld steckenblieb, musste Frankie Dettori (hatte sich am Vortag einen Zahn ausgeschlagen, diesen sich selbst wieder angeklebt) New South Wales (stand als Favorit bei 45:10) schon vor dem Schlussbogen kräftig reiten, endete auf dem allerletzten Platz, fast angehalten. Man beantragte eine Negativ-Dopingprobe.

Die Ovationen der 40.000 Zuschauer gehörten Dai Jin, dem neuen WH Sport International-Crack in einem äußerst formgemäßen Rennen!

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