Mit einigen Hoffnungen waren einige Teams nach Italien gereist, reichlich frustriert kamen die meisten zurück. Nur Tomster zeigte auf der San Siro-Bahn, was er kann. Aber über seinem Sieg liegt dann auch ein Schatten, denn ob die Rennkarriere des Hengstes eine Fortsetzung findet, ist sehr fraglich aufgrund der vermuteten Sehnenverletzung, die er sich bei seinem Erfolg zuzog.
Die Coppa d’Oro di Milano (77.000 Euro) wurde nach 3000 Metern von Tomster gewonnen, der Spätentdeckung für Langstreckenrennen. Der harte Boden war aber alles andere als nach dem Geschmack des Hengstes aus dem Stall von Trainer Wilfried Kujath (Foto), denn nach dem Sieg spielten die Beine nicht mehr mit und man muss sich wohl in der Tat auf ein Karriereende oder zumindest eine lange Pause einrichten. Dementsprechend gedrückt war dann auch die Stimmung bei der Siegerehrung.
Im Gran Premio di Milano reichte es für die deutschen Starter Levirat und Olaso nur zu den Plätzen fünf und sechs. Im kleinen Feld der sechs Teilnehmer des 440.000 Euro-Rennens waren das zugleich auch die beiden letzten Ränge. Levirat war schon unterwegs nicht wie geplant im Vordertreffen auszumachen (Besitzer Gerd Zimmermann vom Stall Jenny: „Er sollte eigentlich vorne oder an zweiter Stelle gehen.“), und konnte dann am Ende auch nie in die Entscheidung eingreifen.
Das schaffte auch Olaso nicht, der sogar immer Letzter war und unerklärlich schwach lief. Es war für den Hengst ein Premiere in negativem Sinne, denn ohne Rennpreis war der Galopper von Trainer Pavel Vovcenko bis dato noch nie nach Hause gekommen. Sieger des Rennens wurde Godolphins Leadership vor dem Favoriten Warrsan.
Knapp am vierten Platzgeld liefen in Mailand Scalottas und Tiberius Caesar vorbei. Der Zweijährige aus dem Iffezheimer Rennstall von Trainer Werner Hefter wurde im Premio Primi Passi Fünfter, hauchdünn hinter dem Vierten zurück. Ähnlich erging es Gestüt Schlenderhans Dreijährigem Tiberius Caesar im Premio d’Estate. Auch er wurde, ebenfalls geritten von Alessandro Schikora, Fünfter. Peter Schiergen nach dem Rennen: „Der Rennverlauf war einwandfrei, da gibt es keine Entschuldigung“.
Außer Spesen also nichts gewesen also, was auch im Falle von Stall Jennys Euro American gilt, der im gleichen Rennen auf Platz sieben einkam, nachdem er unterwegs doch recht stark gepullt hatte. Templerin wurde in ihrem Rennen Sechste, Lam Shuffle und Leading Set landeten nur im Hintertreffen.