Eine 1,000 Guineas-Siegerin durfte sich auch nach den Coronation Stakes am Freitagnachmittag feiern lassen. Doch aus deutscher Sicht die falsche. Denn nicht die im Düsseldorfer Klassiker erfolgreiche Diacada, sondern die kochend heisse Favoritin Russian Rythm drückte nach ihrem Triumph in Newmarket auch dem Gruppe I-Rennen in Royal Ascot ihren Stempel auf.
Unter Kieren Fallon, der 24 Stunden zuvor bereits den Gold Cup gewonnen hatte, hatte die Fuchsstute aus dem Stall von Sir Michael Stoute wenig Mühe, die Gewinnsumme von 156.500 Pfund nach Hause zu holen.
Und was war mit Deutschland-Hoffnung Diacada? Wie schon bei Paolini stellte sich der Gang in die Höhle des Löwen als eine Nummer zu groß hinaus. Völlig chancenlos kam die Dreijährige in dem auf neun Pferde zusammengeschrumpften Feld als Vorletzte am 1600 Meter-Pfosten vorbei, wirkte unter Andrasch Starke in keiner Phase des Examens zwingend.
Auch am Toto hatte man der von Hans-Albert Blume in Köln-Rath/Heumar trainierten Lady wenig Chancen zugerechnet, machte sie zur 150:10-Außenseiterin. Nach einem guten Start galoppierte Diacada zunächst im erweiterten Vordertreffen, verlor mit zunehmender Distanz dann aber ihre Position und sollte Mitte der Geraden dann aus hinteren Regionen zum Angriff stoßen.
Doch der Düsenjet Diacada zündete nicht, stürzte gegen die Stuten von der Insel völlig ab. Auf dem zweiten Platz hinter Europas derzeit bester Stute über diese Distanz kam die Guineas-Vierte Soviet Song vor Mail the Desert ins Ziel, die sich als Jahresdebutantin in den Rennfarben des Newsells Park Stud von Klaus Jacobs hervorragend verkaufte.
Für Jockey Kieren Fallon markierte Russian Rhythm den 100. Saisonsieg. Und niemand zweifelt ernsthaft daran, dass er auch anno 2003 in England wieder Champion wird. Im Augenblick reitet er jedenfalls in Top-Form und auch Trainer Sir Michael Stoute operiert hocherfolgreich.
