Next Gina: Nun Auferstanden wie Ph?nix aus der Asche

„Das ist ja hier wie bei Next Desert“, hämmerte Rennkom-mentator Manfred Chapman ins Mikrofon, als die Pferde im 145. Preis der Diana in Mülheim in die Zielgerade bogen. Und Chapman lag damit goldrichtig, denn es war wirklich nahezu exakt so, wie beim BMW Deutschen Derby vor einem Jahr.

Nur dass es diesmal nicht Next Desert, sondern dessen „kleine“ Schwester Next Gina war, die für Verblüffung sorgte. Nachdem Jockey Andrasch Starke ihr zu Beginn der Geraden auf einen Ruck drei Längen Vorteil verschafft hat, standen alle Ampeln auf grün in Richtung klassischem Sieg im Stuten-Derby.

Die 34:10-Favoritin, der der Dauerregen an Mülheims wichtigstem Renntag sichtlich entgegenkam, gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab, auch wenn die Gegnerinnen mit White Rose, Mandela und der über sich hinaus wachsenden Lysuna an der Spitze immer ein Stückchen näher kamen. An Next Gina heran kam keine mehr und Andrasch Starke hatte seinen vierten Sieg im Preis der Diana unter Dach und Fach.

Auch für Trainer Andreas Schütz, der immer an Next Gina geglaubt hatte und ihr auch die beiden letzten Pech-Rennen nie hart ankreidete, war es Triumph Nummer vier in dem erstmals von Buchmacher Springer gesponserten Rennen. Und es war der zehnte Schütz-Sieg in einem Gruppe I-Rennen.

„Endlich hat sie einmal gezeigt, was sie kann“, zeigte sich Trainer Andreas Schütz nach dem Rennen so, als wären ihm gleich mehrere Steine vom Herzen gefallen. „Im Training war sie zweijährig und auch dreijährig immer die Beste, im Rennen hatte sie zweimal Pech zuletzt. Ich bin froh, dass es geklappt hat.“

Und auch was die weitere Route angeht, sind die Ziele mit der Stute nicht von Pappe: „Das Derby ist noch nicht abgehakt“, sagt Schütz, auch wenn man in Mülheim den Eindruck gewinnen konnte, dass es viel weiter nicht hätte gehen dürfen. Aber auch bei Next Desert hat es diese Zweifel am Stehvermögen ja gegeben und im Derby hat es dann trotzdem zu einem Triumphzug gereicht. Es heißt also abwarten.

Der Klasseritt von Andrasch Starke, der Next Gina gleich nach dem Start an dritter Stelle innen liegend eine ideale Ausgangsposition verschafft hatte, bescherte dem Gestüt Wittekindshof 231.990 Euro an Rennpreisen und Besitzerprämie und auch die Züchterprämie kommt noch hinzu.

Das Gestüt betreibt der Dortmunder Unternehmer Hans-Hugo Miebach (auch Präsident des Rennvereins in Dortmund) in Rüthen-Kneblinghausen im Sauerland, seit Jahren zählt die Zuchtstätte zu den erfolgreichsten Vollblutgestüten des Landes. Mit Saldenehre war Wittekindshof in der Diana auch noch auf dem fünften Rang und damit auch hier in den Geldrängen vertreten.

Next Gina trat bei ihrem überzeugenden Sieg nicht nur in die Fußstapfen ihres Bruders Next Desert, der mit dem Derbysieg im letzten Jahr für Furore sorgte, sondern eiferte auch ihrer Mutter Night Petticoat nach. Diese hatte 1996 für Wittekindshof den Preis der Diana gewonnen. 1998 schaffte Elle Danzig den Sieg für Wittekindshof und nun Next Gina für den dritten Diana-Treffer innerhalb nur weniger Jahre.

Zum zweiten Mal hintereinander blieb für Jockey Waldemar Hickst „nur“ der zweite Rang im Preis der Diana. Midnight Angel im letzten Jahr und die ultrabeständige White Rose nun anno 2003 bescherten Hickst den Ehrenplatz. Auch wenn er alles versuchte, gegen Next Gina war an diesem Tag auf diesem Boden und bei diesem Rennverlauf kein Ankommen.

Aus der äußeren Startbox war es fraglos eine alles andere als ideale Ausgangslage für White Rose gewesen, da war es nicht einfach, eine ideale Lage zu finden. Wo es mit White Rose nun weitergeht, wird Trainer Andreas Trybuhl in aller Ruhe entscheiden.

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