Viereinhalb Jahre ritt Stanley Chin keine Rennen mehr. Im Dezember 1998 war er bei den International Races von Hong Kong auf Waky Nao letztmals in den Sattel gestiegen. Wegen Wettmanipulationen musste er ins Gefängnis.
Doch das ist alles Schnee von gestern, er ist auf dem richtigen Pfad, legte am Sonntag in Köln am Mehl-Mülhens-Tag ein Super-Comeback hin, gewann mit Darlan und Australian Dreams für Andreas Schütz beide Rennen. Nach Klasseritten.
Die Siegerehrung nach dem Sieg mit Australian Dreams war gerade vom Stapel gelaufen, da machte sich Stanley Chin flugs auf den Weg zurück nach Irland in seine jetzige Heimat. Hinter Stalljockey Michael Kinane ist er einer vor vier Jockeys, die für das große Quartier von Aidan O’Brien ihre Chancen erhalten.
Am Sonntag hatte sich der irische Championtrainer die Ritte von Chin in Irland auf dem Bildschirm angesehen. Natürlich gab es an den Siegritten nichts auszusetzen.
So hofft Stanley Chin nun, dass er bald auch für Aidan O’Brien in den Sattel steigen wird. Nicht zuletzt war es Coolmore-Boss John Magnier gewesen, der Chin nach Irland holte, ihm diese große Chance geben wollte.
Aber auch Englands Spitzentrainer Mark Johnston hat signalisiert, dass er den 29jährigen Hong Kong-Chinesen in Kürze für den einen oder anderen Ritt verpflichten möchte. Er hat auch in Chins schweren Zeiten den Kontakt nicht abreißen lassen.
Mir seiner irischen Lizenz – Chin bewohnt ein Haus auf dem riesigen Trainingsareal von Aidan O’Brien – kann er weltweit in den Sattel steigen. Natürlich wird er auch wieder häufig in Deutschland in den Sattel steigen. Sicherlich nicht nur für Andreas Schütz.
Schon in Baden-Baden könnten die naechsten Chin-Angriffe anstehen. Insider der Szene wollen wissen, dass der Chinese bereits am ersten Wocheende in Iffezheim in den Sattel steigt. Und für die Zuschauer auf der Meetingsbahn und alle Rennsportfans ist das sicher eine Bereicherung!