Es gibt Pferde, die geben ihren Trainern Rätsel auf. Sie besitzen viel Klasse, doch haben sie auch ihren eigenen Kopf. Ein Vertreter dieser Spezies ist der vierjährige Wallach King of Boxmeer, der am Mül-heimer Raffelberg den Mülheim Stehercup überlegen gewann. Normalerweise springt der Platini-Sohn sehr schlecht ab, doch diesmal kam er genau mit den anderen Pferden aus der Maschine. Das war der Schlüssel zum Sieg, nach einem Rennen auf Warten war er ganz überlegene Ware.
‚Leicht, acht Längen‘, lautete der Richterspruch für den von Adrie de Vries gerittenen Wallach. ‚Das war mein schönster Listensieg, der ist schlauer als ich‘, freute sich Lokalmatador Werner Baltromei über den Sieg seines Schützlings, der nun vielleicht für das Betty Barclay-Rennen in Iffezheim nachgenannt wird.
Platz zwei ging an den gut endenden Larssarto, der noch an den immer mitmischenden Water Quirl und Tomster vorbeikam. Die Siegquote für King of Boxmeer lautete 103:10. Auf durch mehrere Regenschauer arg durchlässigem Boden kamen einige Favoriten (Maitre Levy, Casanga) nur ins geschlagene Feld. Wegen den Bodenverhältnissen blieb der vorher hoch eingeschätzte Lord Lilac dem Rennen fern.
Den Ausgleich I gewann nicht weniger imponierend Duke of Hearts aus dem Stall von Peter Lautner. Start-Ziel setzte sich der Vierjährige unter Andreas Boschert gegen Song of Nice und Pessoa durch. Den Halling-Sohn könnte man in Zukunft noch in ganz anderen Aufgaben sehen.
Bei den Dreijährigen konnte sich im Sprinterrennen A la mer empfehlen, die unter Andrasch Starke (zweiter Tagessieg nach Skythe) den schon wie der Sieger aussehenden Key to Pleasure abfing. Wie es mit der Stute weitergeht, weiß man noch nicht genau.
Im Sieglosenrennen der Stuten setzte sich bei ihrem zweiten Lebensstart die Suerland-Stute Mandela unter William Mongil mit einer tollen Schlussleistung durch. Die Stute des Turfsyndikats könnte man eventuell im Las Vegas Slenderella-Rennen am Raffelberg wiedersehen.