‚Und jetzt kommt Martillo, und der macht sich richtig frei.‘ Manfred Chapman, Rennkom-mentator auch am Mülheimer Raffelberg, hatte es schon weit vor der Linie gesehen. Dieser Martillo hatte im Orakel der Dreijährigen die größten Reserven, gewann das Listen-Event in grandioser Manier.
Und das Mülheimer Publikum geriet ins Schwärmen, denn wie der von William Mongil gerittene Hengst sich in Szene setzte, war richtungsweisend für die weitere Karriere.
Bis weit in die Raffelberg-Gerade hinein stand die Partie im Zeichen des Rietbergers Rajpute mit Ersatzreiter Andreas Boschert. Vorne wehrte er sich gegen die drohende Niederlage, als der 29:10-Favorit Wild Advice weiter außen aufmarschierte.
Martillo (Foto) hatte sich an vierter, fünfter Position im Schlussbogen etwas schieben lassen, erschien dann aber im Einlauf außen an dritter Stelle. Und dann passierte etwas, das die Zuschauer beeindruckte.
Mongil tippte den 180.000 DM Jaehrling, am Toto mit 34:10 Co-Favorit, kurz an. Dann zündete Martillo den Turbo und verabschiedete sich locker mit zwei Längen.
‚Er ist mein bestes Pferd‘, sagte Ralf Suerland über den Dreijährigen, für den das Derby allerdings kein Thema ist. ‚Es sah schon sehr gut aus. Wir haben extra dieses Rennen gewählt und nicht Krefeld oder Düsseldorf, wo es über 1700 Meter gegangen wäre. Martillo marschiert nun auf das Mehl-Mülhens-Rennen.‘
Dort wird er das Duell mit Wild Advice erneuern, der mit Andreas Helfenbein vorzüglich abschnitt. Uwe Ostmann: ‚Er hat gezeigt, dass er mit der Meile keine Probleme besitzt. Wir hoffen auf eine gute Startnummer im Mehl-Mülhens-Rennen.‘
Auch Rajpute lief zwei bzw. eineinviertel Längen hinter dem Sieger solide, während Royal Price als Riesenaußenseiter noch gut aufdrehte, gerade noch One Touch abfing.
Der Ittlinger Pro Ken konnte wie der zeitig geschobene Lucien, Twist Bookie und Tuono bald nichts mehr bewegen.