Wenn es heißt, die alten Könner im Rennsattel messen ihre Kräfte, dann ist das Interesse bei den ´Pensionären` traditionell groß. Da reist man selbst aus Frankreich und aus England an. Georg Bocskai (Foto), viermaliger deutscher Jockey-Champion, war eigens aus Mallorca zum Kölner Ex-Champion-Rennen angereist, um bei diesem Kräftemessen dabei zu sein.
Wer ihn lange nicht mehr gesehen hatte, rieb sich verwundert die Augen. Das sollte der Bocskai sein, der in den letzten Jahren der Karriere so viele Probleme mit seinem Gewicht hatte? Rank und schlank präsentierte sich der 43-jährige, wiegt nach eigenen Angaben derzeit 56 bis 57 kg.
Ein Gewicht, das er zuletzt immer weniger zu schaffen in der Lage war. Kein Wunder, dass etliche alte Weggefährten meinten, ,, Mensch Georg, fang doch wieder an mit dem Reiten.“
Pferde sind zwar der Lebensinhalt des gebürtigen Ungarn, in Jugendjahren auch einmal deutscher Meister im Gewichtheben, doch wohlmeinende Stimmen raten ihm von einem Comeback ab. ,,Er müsste ganz von vorne anfangen, hat zudem keinen Stall im Rücken.
Außerdem spielt die Gesundheit auch nicht so mit, wie es nötig wäre, denn nach einer Knieverletzung bezieht er mittlerweile sogar eine kleine Rente“, wird gewarnt, um noch anzufügen, dass der mit einem Comeback verbundene Stress sich in einem wieder steigenden Gewicht auswirken könnte.
So wird Georg Bocskai wohl weiter mit Ehefrau Carmen auf Mallorca bleiben, wo er mit dem Aufbau eines Araber-Gestüts beschäftigt ist. Eine Arbeit, die mit Pferden zu tun hat, aber auch hart sowie schweißtreibend ist und in erster Linie dafür gesorgt hat, dass ,,ich von den 70 kg, die ich bei Ankunft in Mallorca wog, einige Pfunde verloren gegangen sind. Aber auch die veränderten Eßgewohnheiten, vor allem viel Fisch, haben dazu beigetragen.“
Die Bocskais haben sich während des Kölner Europa-Meetings in Köln wohl gefühlt, der Start im Veteranen-Rennen brachte zwar keinen Erfolg, aber viel Spaß. Doch mit dem Rückflug nach Mallorca am Montag hieß es Abschied zu nehmen von Deutschland und sich den Aufgaben in der neuen Heimat zuzuwenden.
