Karin Steinmetz vergoß nach dem Färhofer Stutenpreis Tränen. Tränen der Freude über den Sieg der vierjährigen Bedford Set. Denn diese meldete sich auf dem Horner Sumpf eindrucksvoll zurück.
Nach vier schwachen Formen in Folge marschierte die Second Set-Tochter unter Andreas Helfenbein Start-Ziel immer und immer weiter, war den ganzen Weg innen an den Rails geblieben, um am Ende 1 1/4 Längen zwischen sich und die Außenseiterin No Merci zu bringen.
Fünf Längen hinter dieser kam dann die von Andrasch Starke gerittene Wittekindshoferin Rosengeste ins Ziel des Rennens. Zu diesem hatten sich sage und schreibe 16 Stuten an der 1500 Meter-Marke (die Startstelle mußte aufgrund der widrigen Umstände etwas nach vorne verschoben werden) versammelt, um vom Starter mit der Flagge ins Rennen geschickt zu werden.
Sofort suchte Spurenfuchs Andreas Helfenbein die innerste Linie, hielt die Stute den ganzen Weg über unmittelbar an den Rails. ‚Sie braucht zwingend Anlehnung. Daher haben wir bewußt diese Taktik gewählt‘, so Trainer Horst Steinmetz nach dem mit 50.000 Euro dotierten Examen.
‚Endlich ist sie wieder da. Ich hatte heute schon im Führring richtig Mumm. Sie war ganz relaxed und leidet bei diesem Wetter auch nicht an ihrer Polenallergie‘, erläuterte Jockey Helfenbein. Und Herr Helfenbein, nie Angst gehabt, dass die Jäger Sie vielleicht noch stellen?
‚Nein, als es in die Gerade ging, wußte ich, dass wir heute nicht zu schlagen sind. Sie kämpft immer weiter und gibt niemals auf. Sie ist einfach ein richtiges Rennpferd und liebt diesen Boden.‘
Als Bodenspezialistin ist auch No Merci bekannt, die sich ebenfalls sehr gut aus der Affäre gezogen hatte. ‚Als Bedford Set Mitte der Gerade über eine sehr feuchte Passage mußte, dachte ich, dass ich sie jetzt vielleicht kriege‘, sagte Christian Czachary nach dem Rennen.
Auf den Sieg von Bedford Set zahlte der ‚Regen-Toto‘ in Hamburg stolze 99:10. Vierte wurde die Kazzia-Halbschwester Kimbajar unter Andreas Suborics. Bitter war der Tag für die englischen Gäste, die auf Purring vertraut hatten. Diese konnte mit den äußeren Bedingungen aber gar nichts anfangen, trudelte als Letzte über die Linie.