Der erste Julisonntag – es ist der Top-Termin im Kalender eines Rennpferdes. Nur als Dreijähriger hat man die Chance, das Blaue Band zu gewinnen. Eine Prüfung, die später nie wiederkommt. Umso bitterer, wenn man den Nennungsschluss für das Derby vergessen oder sein Pferd zu früh gestrichen hat. Vorbei die Möglichkeit, den begehrtesten Siegerkranz in Hamburg umgehängt zu bekommen.
Für das BMW 133. Deutsche Derby am 7. Juli 2002 auf dem Horner Moor wurden am 15. Februar 2001 351 Pferde eingeschrieben. Allesamt Namen, die mit Hoffnungen verbunden werden. Einige Träume sind längst geplatzt, so mancher Besitzer oder Trainer schätzt das Können je nach Entwicklungsstand jetzt realistischer ein, als er dies noch vor einem Jahr getan hat.
Am Montag – beim zweiten Streichungstermin – haben sich die Reihen weiter gelichtet, 176 Kandidaten blieben noch unter Order für das mit einer Grunddotierung von 260.000 Euro ausgestattete Gruppe I-Rennen. Von Ablauf bis Zorn erstreckt sich die ‚Liste‘, ehe am 24. Juni erneut selektiert wird.
Allein zehn Derby-Trümpfe hat noch die blaue Godolphin-Flotte im Rennen, drei Pferde des Darley Stud auch zwei aus dem Aga Khan-Imperium gehören zum Momentan-Aufgebot, das auch Hoffnungen aus Norwegen umfasst. Bis dahin fließt noch viel Wasser die Elbe herunter. Die Suche nach Boreals Nachfolger – sie hat längst begonnen.
