Er ist schon ein Phänomen, dieser Nastro Azzruo. Mit acht Jahren marschiert er durch das Handicap, auch Höchstgewicht konnte ihn nicht an einem Ausgleich I-Sieg hindern. Vor vierzehn Tagen war er auf der selben Ebene noch deutlich hinter der diesmal klar favorisierten Betsy Girl geblieben.
Doch diesmal hatte der Medicus-Sohn früh die besseren Karten gegenüber der Stute. ‚Letztes Mal lag er innen und bekam viel Sand ab, da ging er nicht so gut, diesmal war alles optimal‘, so Trainer Heinz Hesse, der zuvor schon mit Nobilesca, ebenfalls in den weiß-hellblauen Einschütz-Farben, das Altersgewichtsrennen gewann.
‚Vielleicht nennen wir ihn für den Sandbahn Grand Prix nach‘, war aus dem Umfeld des Siegers zu hören. In der Geraden hatte Nastro Azzuro einige Zeit gebraucht, bis er an dem lange führenden Nimba vorbeikam. Dessen Trainer Trond Hansen war mit dem Laufen von Nimba zufrieden. ‚Als Nastro Azzuro in der Geraden hinter uns war, wusste ich, dass wir nur Zweiter werden. Er hat einfach zuviel Speed. Enttäuscht bin ich von New Boy, der ging in der Arbeit besser als Nimba.‘
Die Favoriten Betsy Girl (wurde hinter Peter Dash Vierte) und Love Affairs (Letzter, Hans-Walter Hiller: ‚Er ging diesmal ganz anders als in Dortmund, der Jockey hatte nie etwas in der Hand‘) besaßen eigentlich zu keinem Zeitpunkt eine Siegchance.
Am Rande des Renntages bat der Kontrollausschuss des Direktoriums wieder einige Jockeys zur Alkoholprobe. Die am zweiten und vierten Rennen beteiligten Reiter und der zuletzt unangenehm aufgefallene Alessandro Schikora mussten ins Röhrchen pusten. Bei allen zeigte das Messgerät am Ende einen Wert von 0,0 Promille.
