Neuer Stalljockey: L?we holt Italiener Marco Monteriso

„Jockeyknappheit“ – kein Wort wurde im deutschen Rennsport in den letzten Wochen wohl öfter verwendet als dieses! Am Dienstagabend ist diese Knappheit auf dem deutschen Reitermarkt wieder ein bisschen kleiner geworden. Denn um genau 20:23 Uhr gab Trainer Andreas Löwe offiziell bekannt: „Ja, Marco Monteriso wird mein neuer Stalljockey.“

Nach Warren O`Connor (wird am Recke-Stall anheuern) ist Monteriso nun schon der zweite Jockey, der in den letzten Tagen einen Kontrakt in Deutschland für die Saison 2002 unterzeichnet hat.

Beginnen wird der Italiener am 1. März, tritt dann in Weidenpesch erst einmal zu einer zweimonatigen Probezeit an. „Wir haben uns darauf geeinigt, dass die ersten zwei Monate zunächst auf Probe laufen. Man muss ja erst einmal sehen, wie er mit der Kultur und der deutschen Mentalität klarkommt. Zudem muss er in dieser Zeit auch seinen Sprachtest absolvieren. Läuft das alles gut, und davon bin ich felsenfest überzeugt, gilt der Vertrag erst einmal für ein Jahr“, erläutert Trainer Andreas Löwe gegenüber GaloppOnline.de.

Monteriso hat für das Löwe-Quartier bereits für Schlagzeilen gesorgt, als er am 11.11.01 mit der Riesenaußenseiterin Lots of Love (398:10) die Kölner Stutenmeile gewann. Vorangegangen war ein einwöchiger Aufenthalt am Löwe-Stall. Sicher auch ein Grund für die jetzige Zusammenarbeit. „Ich habe viele Starter in Italien und greife in der Regel auf italienische Jockeys zurück. Daher habe ich mich mit der dortigen Jockeyszene intensiv befasst und bin auf Monteriso aufmerksam geworden’, begründet Löwe die Wahl.

Monteriso ist 1979 in Neapel geboren, arbeitet derzeit von Mailand aus als Freelancer. Im letzten Jahr gewann der noch 22jährige 77 Rennen, hat insgesamt über 500 Mal die Linie als Erster passiert (Löwe: ‘Das ist sensationell in diesem Alter’). Unter den Erfolgen finden sich auch drei Treffer auf Gruppe-Parkett (1 Gruppe I-Sieg). Knapp 1,8 Millionen Mark standen am Ende der Saison 2001 bei Monteriso zu Buche. Und wer den aktuellen italienischen Markt kennt, weiß dass die Reiter dort gut verdienen.

Wie ließ sich dieser Deal also finanziell realisieren? Andreas Löwe: „Er will weiter nach vorne kommen und sich internationalisieren. Und sieht dafür Deutschland als Riesen-Chance an. In Italien genießt der deutsche Rennsport einen sehr guten Ruf, und auch die aktuelle Situation auf dem deutschen Jockeymarkt ist in Italien ein Thema gewesen“, erläutert Löwe.

Dessen Nummer 1 aus dem letzten Jahr, Paul Johnson, wird weiterhin am Stall aktiv bleiben. Löwe dazu: „Ich habe offen mit Paul über die Situation gesprochen, und er wird weiter für mich reiten. Der Begriff Stalljockey ist ohnehin moderner geworden, so dass auch er mit Sicherheit weiter gute Pferde reiten wird.“

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