Die guten ‚Keere-Dinger‘: Mit diesen Pferden ist er dabei

Wie in den Jahren zuvor ist der Belgier Pascal van De Keere auch in diesem Winter der dominierende Reiter. Erfreuliche Konsequenz für den 39-jährigen: Jede Woche viele Ritte an den beiden Renntagen. So auch an diesem Wochenende, an dem er insgesamt dreizehn Einsätze (5 in Neuss – 8 in Dortmund) absolvieren soll.

Zu seinen Chancen am Samstag in Neuss äußerte sich van De Keere, der vor zwei Wochen in Dortmund mit Euro Falcon seinen 500. Sieg seit der Übersiedlung nach Deutschland erzielte, vorsichtig zuversichtlich.

,,Im ersten Rennen steht Piaget vor einem Sieg. Sie ist nach der Pause so gut gelaufen, dass es heute reichen sollte. Als die stärksten Gegner betrachte ich Friscolita und Trance Dancer, die mit ordentlichen Formen aus Frankreich antritt. Ähnlich positiv sieht er die Ausgangsposition bei Madison Avenue im zweiten Rennen, der seiner Meinung nach zuletzt nur von einem guten Pferd, das anschließend noch einmal gewann, geschlagen war. ,,Die Suter-Pferde sind zu schlagen”, so der kurze Kommentar.

Danach hat er eine Stunde Pause bis zum nächsten Einsatz auf Trust The Law, ,,den ich ja noch von früher kenne und nicht unbedingt als Siegertyp bezeichnen möchte.” Trotz dieser Einschränkung erwartet er ein gutes Laufen, d. h. Geld von dem Siebenjährigen, ,,dessen letzte Form ordentlich war und der in erster Linie auf Le Noir Nicot und Azafran achten muss.”

Im Fall von Ingraban, der im Ausgleich II antritt, hängt De Keere den Korb betont tief. ,,Er ist schon ein älterer Bursche, hatte auch schon mit Nasenbluten zu tun und geht heute mit Sicherheit keinen leichten Gang”, um ohne Einschränkung Capital Secret als klaren Favoriten zu sehen. Eine Außenseiterrolle räumt er Burgunder, der ,,beim letzten Start indisponiert wirkte, und Donkosak ein.

Pascal van De Keeres letzter Einsatz ist im abschließenden Rennen fällig, wo er Bianco reitet. ,,Eine Platzchance ist auf jeden Fall gegeben, doch rechne ich noch mehr mit Hemingway, dessen letzte Leistung mich voll überzeugt hat und der vor einem Sieg steht, sowie mit Silvery, die heute Erlaubnis genießt und mit der Marke ihres kürzlichen Sieges antritt.”

,,Mein Mumm für den Samstag ist Hemingway. In den Rennen, in denen ich nicht reite, wage ich einmal folgende Vorhersagen: Im 2.Rennen erwarte ich eine Auseinandersetzung zwischen Dashing Power, La Noblesse und Riu Ventura. Im 3. Rennen gilt es Olympiejon zu schlagen, was man am ehesten Limone und Dal Vecio zuzutrauen ist, während im 8. Rennen Another Song eigentlich nicht umzustoßen ist.,,Zuletzt war war die Stute zu früh da und wurde noch abgefangen, diesmal sollte es gegen Caesar und Sunday Surprise reichen.”

Icy Blue ist De Keeres erster Ritt am Sonntag in Dortmund. ,,Er hat sich mit dem letzten Start Kondition geholt und überzeugt, doch wird es gegen Lava Rock, meinen Favoriten, nicht einfach werden.“

Ein Platzgeld traut er ihm aber ebenso zu wie eine halbe Stunde später Oke Boy, bei dem er aber ein Fragezeichen hinter die Distanz setzt. ,,1200 Meter sind zu kurz, 1700/1800 Meter zu weit. Ich rechne stark mit Mimir, der mir vor zwei Wochen gut gefallen hat, Cool Runnings, dann kommt Oke Boy.”

Als unbeschriebenes Blatt wird die im 3. Rennen antretende Peace Girl bezeichnet, doch gilt es ohnehin Miss Sophie und mit Abstrichen Anouschka zu schlagen. ,,Dahinter kann jeder Dritter werden.”

Zurückhaltend sieht De Keere auch die Chancen von Green Planet, der zuletzt zwei Mal am Start gescheitert ist. ,,Wenn er normal abspringt, mischt er mit, ansonsten werden andere vor ihm sein”, so der Belgier, der Armina vor Police Academy und Glücksshuffle in Front erwartet.

,,Huambo gehört trotz des Neusser Laufens mein Vertrauen. Er verfügt über die beste Klasse aller heutigen Starter und ist das Pferd des Tages. Die 1700 Meter sollten ihm mehr als die damaligen 1500 Meter entgegen kommen. Hinter ihm dürfte für All Pride oder Pacifico der zweite Platz reserviert sein.” Auch im Fall von Bajo räumt er einem anderen Pferd die größten Chancen ein. ,,Cliffhanger ist an der Reihe, zumal auf der heutigen Distanz (1950 m). Die 53,5 kg sind aber eine gute Marke für Bajo.”

Die grün-weißen Steintor-Farben sieht Keere auch im 7. Rennen vorne, wo er mit White Flower geht. ,,Die Stute hat sich zu Neujahr stark präsentiert und müsste sich in erster Linie mit meinem Alia`s Magicman, Galoneg und Golden Earring auseinander setzen.” Platzchance – so auch die Einschätzung für den im 8. Rennen antretenden Poker Prince, ,,,der beim letzten Mal den Rennverlauf gegen sich und am Ende keinen Speed mehr hatte. Diese Leistung ist also zu streichen.” Als Gegner betrachtet er Sharkhan und Ginster Singer.

Danach kann sich Pascal van De Keere, mit 1758 Siegen derzeit der erfolgreichste Reiter auf den deutschen Bahnen, bereits auf den Weg zum Skilaufen in Österreich machen, nicht ohne für das neunte Rennen Loner als Sieger vor Gable Lodge und Wayleader oder Go Go Boy zu erwarten.

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