Georg Bocskai hat es vorgemacht, Kevin Woodburn zieht nach. Er hängt seine Reitstiefel an den Nagel. Am Samstag ist endgültig Schluss. Doch der Engländer wird nicht wie sein Kollege Gastronom auf der von Deutschen bevorzugten Urlaubsinsel Mallorca. Er bleibt im Metier, beginnt am 1. Februar seine Trainer-Tätigkeit in München.
„Ich hatte schwere Rückenprobleme und vor zwei Jahren einen Bandscheibenvorfall. Hinzu kommt, dass ich noch nie so schlechte Ritte hatte wie im letzten Jahr“, begründet er seinen Rückzug in einem ausführlichen Interview mit der „Sport-Welt (Ausgabe 6/2002).
Bevor „Woodie“, der kürzlich seinen 1500. Sieg im Rennsattel feierte, allerdings ab- bzw. umsattelt, will er es noch einmal richtig wissen. Bei der Sandbahn-Veranstaltung am Samstag in Neuss hat er in fast allen Rennen einen Ritt, acht Chancen sein Siegkonto ein letztes Mal aufzustocken. Sogar Champion Andreas Schütz engagierte Woodburn bei seiner Abschiedsvorstellung.
Der Neustart in München – dafür hat Kevin Woodburn bisher zwölf Pferde zur Verfügung, allesamt Zweijährige. Stellen sich die entsprechenden Anfangserfolge ein, werden sich die Boxen bestimmt rasch füllen. Der zweiten Karriere des genialen, eigenwilligen, auch umstrittenen Sattelkünstlers steht also nichts mehr im Wege.
