Nur wenige Stunden, nachdem offiziell bekannt wurde, dass man im Urin von Jockey Andrasch Starke Kokain gefunden hatte, und dem vierfachen Championjockey eine Sperre bis zum 1 Juli aufbrummte, machte sein Trainer Andreas Schütz klar: „Ich stehe nach wie vor hinter Andrasch. Natürlich ist die ganze Situation, subjektiv gesehen, alles andere als schön, und auch für den gesamten Rennsport nicht positiv. Andrasch ist für mich aber wie ein Bruder, und ich werde die Sache mit ihm gemeinsam durchstehen.“
Im wichtigsten Rennen Deutschlands, dem BMW Deutschen Derby, könnte Starke bekanntlich wieder in den Sattel steigen. Und Schütz macht keinen Hehl daraus, dass seine Worte auch für das Blaue Band gelten. „Für die Hauptsaison steht Andrasch wieder zur Verfügung. Und wenn ich einen Starter im Derby haben sollte, wird Andrasch auch in diesem Rennen für mich reiten.“ Schütz glaubt auch nicht, das es durch den 6-Monats-Ausfall des Champions, zu einem Jockey-Problem in seinem Stall kommen könnte.
„Ich habe genug Jockeys am Stall, um die Lücke zu füllen. Natürlich wird der Druck auf Norman Richter, Lennart Hammer-Hansen, Stanley Chin und Bejamin Clös wachsen. Aber mit diesen vier Reitern und einer Amateurchampionesse am Stall, habe ich in Sachen Jockey-Fragen keine Bedenken“, so Schütz gegenüber GaloppOnline.de.
Dass Schütz Starke auch nach der „Wahrheit“ die Treue halten wird, war schon im Vorhinein zu erwarten. Und derzeit sieht es danach aus, als würde auch das Gros der Besitzer im Schütz-Quartier weiterhin hinter dem Champion stehen. Schütz dazu: „Ich habe mit vielen Besitzern über die Situation gesprochen. Alle haben mir signalisiert, dass sie weiterhin hinter Andrasch Starke stehen und dass er weiter ihre Pferde reiten wird. In dieser Hinsicht sehe ich keine Probleme.“
Und auch die internationale Karriere von Starke sieht Schütz noch nicht als endgültig gescheitert an. „Die Geschichte ist natürlich ein Riesen-Einschnitt. Man darf das aber nicht überbewerten. Es gibt viele Beispiele, die zeigen, dass es auch nach einer solchen Sache international weitergehen kann. Frankie Dettori, der vor seinem Engagement bei Sheikh Mohammed auch eine Untersuchung im Zusammenhang mit Kokain hatte, und Dominique Boeuf, der verurteilt wurde, sind zwei Beispiele dafür, dass es auch ein Leben nach einer solchen Strafe gibt. Auch im internationalen Bereich. Dafür muss Andrasch nun aber erst einmal Boden gutmachen. Und damit muss er hier in Deutschland anfangen“, so Schütz abschließend gegenüber GaloppOnline.de.
Anfangen wieder sportlich große Akzente zu setzen, könnte Andrasch Starke vielleicht im Deutschen Derby. Und die Rückendeckung von seinem Trainer und der ganzen Schütz-Mannschaft ist ihm gewiss.
