Es ist das beste Weihnachtsgeschenk, das Lennart Hammer-Hansen wohl jemals erhalten hat. Denn als um 4:34 Uhr am frühen Morgen des Heiligabend ein Fax in Köln ankommt, ist klar: er kann nach Hong Kong. Vom 10. Januar bis zum 17. März gibt man dem gebürtigen Dänen eine Clublizenz, hat ihn nachträglich in das ausgewählte Clubjockey-Team nominiert. Doch wie kommt es zu der nachträglichen Einladung? Im Frühjahr reicht Hammer-Hansen einen Antrag ein. Dieser wird wenige Monate später dann aber abgelehnt. Am letzten Freitag dann ein Anruf aus Hong Kong: „Herr Hammer-Hansen, haben Sie noch Interesse?“.
Und der sagt natürlich sofort „Ja“. Man teilt dem 29jährigen mit, dass sich eine Entscheidung bis zu zwei Wochen hinziehen könnte. Doch schon am 24. Dezember kommt das erlösende Fax aus Asien. „Das ist der reine Wahnsinn. Ich freue mich riesig auf diese Herausforderung. Zudem ist es eine Bestätigung für die erbrachten Leistungen“, so Hammer-Hansen am Montagmorgen gegenüber GaloppOnline.de.
„Um 4 Uhr ist mein Sohn aufgewacht. Wir haben ihn dann zu uns ins Bett geholt. Der Einzige, der aber nicht mehr einschlafen konnte war ich. Ich hatte die ganze Zeit so ein Gefühl im Bauch. Vielleicht ja nur wegen Weihnachten. Vielleicht aber auch wegen Hong Kong“, verrät der Reiter. Und 34 Minuten später wusste er, dass er mit seinem Gefühl goldrichtig lag.
Zusammen mit seiner Familie wird er am 7. oder 8. Januar gen Asien aufbrechen. Zuvor verbringt der zukünftige Stalljockey des Gestüts Park Wiedingen den Winterurlaub noch in Dänemark. „Ich habe Helmut von Finck bereits informiert, weil ich ursprünglich am 1. März beginnen sollte. Aber er hat natürlich sofort zugestimmt und mir zu dieser Chance gratuliert“, erläutert der Jockey. Dieser weiter: „Es ist natürlich schwer, in Hong Kong Rennen zu gewinnen. Ich will einfach nur einen guten Job machen und einen so guten Eindruck hinterlassen, dass sie mich immer wieder gerne nehmen. Und vielleicht klappt es ja auch, ein paar Rennen zu gewinnen.“
Einmal hat der Däne bereits in Hong Kong geritten, steuerte im Jahr 2000 Faberger in der Hong Kong Mile. In seiner Karriere hat der Ex-Mäder-Jockey 553 Rennen gewonnen, war in 4837 Prüfungen aktiv gewesen. Darunter finden sich auch 9 Erfolge in Grupperennen und 28 Treffer auf Listenparkett. Ab dem 10. Januar geht der Dänen-Hammer nun auf Erfolgsjagd in Hong Kong.
