Paolini chancenlos 13.! Wieder japanische Demonstration

Wie schon der Japan Cup Dirt wurde auch der Japan Cup zu einer rein japanischen An-gelegenheit. Chancenlos, völlig chancenlos war der Rest der Welt gegen die Lokal-matadoren. Kein Timboroa, kein Golan und auch kein Paolini hatten auch nur den Hauch einer Chance gegen diese Japaner. Der Jockey war indes ein Franzose: Olivier Peslier.

Vier Jahre halten die Japaner das wichtigste Rennen des Landes nun schon dort, viermal in Folge (Pilsudski siegte als letzter Nicht-Japaner) feierten mehr als 150.000 Fans ein Pferd aus den eigenen Reihen.

Das war am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein der dreijährige Jungle Pocket. Unter Olivier Peslier (unser Foto zeigt ihn bei der Siegerehrung) setzte sich der Hengst im letzten Galoppsprung gegen den heißen Favoriten und Vorjahressieger TM Opera O durch, siegte mit einem Kopf-Vorteil.

„Es ist einer der schönsten Momente meiner Jockeykarriere“, beschrieb Peslier seine Gefühle unmittelbar nach dem Gruppe I-Rennen. Für den französischen Topjockey war es der erste Sieg im Japan Cup, dieser brachte ihm zugleich 12 World Series-Punkte. Aus Startbox sechs war Jungle Pocket in das 2400 Meter-Rennen gegangen, wurde von Peslier stets im Mittelfeld gehalten. Als es dann zur Sache ging, war Peslier direkt am Ball und verschaffte sich eine gute Position, um außen heranzufliegen.

Nach 2.23.08 Minuten (3 Sekunden schneller als im Vorjahr und die schnellste Zeit seit 1990) stand fest, an wen die 2.083.333 Dollar Siegprämie überwiesen werden. Denn so viel war der Sieg für das Besitzerteam um Jungle Pocket (siegte in diesem Jahr auch im Japanischen Derby, trug 55 Kilo und wird von S. Watanabe trainiert) wert. Am japanischen Wahnsinns-Toto (allein im Japan Cup wird mehr umgesetzt als auf allen deutschen Bahnen in einem Jahr) notierte Jungle Pocket bei 35:10. TM Opera (Vorjahressieger) wurde als 20:10-Favorit gehandelt. Dritte wurde Narita Top Road vor den ebenfalls in Japan stationierten Stay Gold (Proudwings-Jockey Take saß im Sattel) und dem letztjährigen Zweiten Meisho Doto.

Für all diese gab es zwar nicht den Sieg, aber immerhin noch eine Menge Yen. Nicht so für Paolini. Denn der Hengst wandelte an diesem Sonntag alles andere als auf den Spuren seines Vaters Lando. Der Sieg, er kam für Paolini nie in Frage. Und sogar die Geldränge (Platz 8 hätte noch 250.000 Mark gebracht) waren weit weg. Nur zwei Pferde waren im Ziel hinter ihm. Das bedeutete Platz 13 für das deutsche Dream-Team und zweifelsohne eine dicke Enttäuschung.

Die Japaner machten Paolini mit einer Quote von 170:10 zum fünften Favoriten, schrieben dem Fuchs sogar mehr Vertrauen zu als dem Engländer Golan (hatte zwar keine Siegchance, wurde aber immerhin Sechster). Doch dieses Vertrauen konnten Subi und Paolini nicht umsetzen. Der Hengst sprang aus Box 14 verhalten ab, wurde dann von seinem Reiter schnell nach innen beordert. Das erste Drittel des Rennens war Paolini an vorletzter Stelle auszumachen, während vorne der Amerikaner Timboroa eine flotte Fahrt auf den Rasen Tokios legte.

Noch vor Erreichen der Geraden versuchte Suborics, mit Paolini ein wenig aufzurücken. Zwar hatte Paolini in der Geraden mit Sicherheit nicht die beste Lage und nicht immer freie Passage (kam in hinteren Regionen in den Einlauf), doch war der Tank an diesem Tag einfach leer. Der zweifache Gruppe I-Sieger wirkte nie zwingend und zeigte eine der schwächsten Vorstellungen seiner tollen Karriere. Ob nun ein Start in Hong Kong auf dem Programm steht, bleibt wohl vorerst einmal abzuwarten.

Nächste Renntage

Galopprennen in Deutschland
So, 27.10. Hannover
Do, 31.10. Halle
Sa, 02.11. Köln
So, 10.11. München
Sa, 16.11. Krefeld
Mi, 20.11. Dresden
Galopprennen in Frankreich
Mi, 23.10. Deauville, Toulouse
Do, 24.10. Deauville, Auteuil
Fr, 25.10. Clairefontaine, Lyon la Soie
Sa, 26.10. Chantilly, Bordeaux
So, 27.10. Saint-Cloud, Nancy
Mo, 28.10. Chantilly, Fontainebleau