Proudwings-Power-Sieg: 150.000 jubeln Hero Take zu

Die Lady hat es tatsächlich geschafft und als Proudwings nach einer Minute und 34 Sekunden (Superzeit!) im Ziel war, stand die Rennbahn in Tokio Kopf. Das hatte einen simplen Grund, denn im Sattel der Stute aus dem Kölner Rennstall von Ralf Suerland saß der Hero des Japan-Turfs: Yutaka Take. 150.000 Besucher jubelten dem Team zu. Die Sonne scheint. Und Trainer Ralf Suerland sowie Besitzer Dr. Rolf Wilhelms lief es bei diesem Ereignis eiskalt den Rücken runter.

Proudwings-Power in Tokio – alles, was Coach Suerland vor dem Rennen erzählt hatte, stimmte. Und die, die es nicht glauben wollten, die Sätze wie „Das Pferd geht riesig“ oder „Ich habe überhaupt keine Bedenken, dass sie gut laufen wird“ oder „Ich bin richtig überzeugt“– die sind nun eines besseren belehrt worden. Es ist schon eine Superstute, diese Proudwings. Und wer weiß, was die Lady in England erreicht hätte, wenn sie da nicht das Nesselfieber zu Teilen außer Gefecht gesetzt hätte. Und das Pech von Deauville – das wird man nie vergessen.

Irgendwie ist die Turf-Welt manchmal doch gerecht. Denn bei allem Geld, das die Stute durch die Disqualifikation in Deauville verloren hat – ein Sieg am Japan-Cup-Tag (startet aus Box 1 gegen 10 Hengste) vor einer gewaltigen Kulisse, so etwas erlebt man wohl nur einmal als Besitzer und als deutscher Trainer. Zu einer Quote von 21:10 (Platz 12:10) war die Stute in den Capital Stakes angetreten, brachte am Ende eine halbe Länge zwischen sich und die Konkurrenz (unser Foto zeigt das Finish des Rennens).

Reichlich Kohle gab es nebenbei auch: 200.000 Dollar werden auf das Konto des Patentanwalts Dr. Rolf Wilhelms fließen. Und noch mehr kann folgen. Denn Proudwings ist ja noch nicht am Ende ihrer Fernost-Reise. In Hong Kong soll „Proudwings-Power II“ folgen. Yutaka Take wird am 16. Dezember wieder im Sattel sitzen. Und dieses Team hat überhaupt nichts mehr zu beweisen. Nichts mehr. Denn diese Lady, die ist eine große Nummer in der Geschichte dieses Sports.

Denn eines darf man nicht vergessen. Zweijährig hatte sie im Training einen Beinbruch erlitten. Dann die Tragödie im Prix Jacques le Marois. Doch Ralf Suerland hat immer an sie geglaubt, sie immer wieder aufgebaut. Und auch der harte Boden (in Tokio hatte es seit über einer Woche nicht mehr geregnet) hatte Suerland keine Angst gemacht. ‚Auch das wird sie können. Ich bin sicher, dass wir weit vorne landen.‘ 150.000 Menschen haben nun gesehen, wie richtig all das war.

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