Dirt-Debakel: Aeskulap scheitert an Japan-Übermacht

Der Japan Cup Dirt wurde am 24. November zu einer rein japanischen Angelegenheit. Es war mehr als eine Über-macht, die die einheimischen Pferde in dem Gruppe I-Rennen demonstrierten. Die Plätze 1 bis 7 gingen an die Dirt-Cracks der untergehenden Sonne. Doch auch dann kam Aeskulap noch lange nicht. Der Hengst wurde am Ende 15., hatte mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun. Ebenso wenig der Franzose King of Tara. Für den Doumen-Hengst blieb am Ende sogar nur der letzte Platz.

Schon unmittelbar, nachdem sich die Boxen in Tokio geöffnet hatten, war abzusehen, dass Aeskulap hier keinerlei Chancen haben würde. Denn was die Japaner veranstalteten, das war mörderisch. Kaum hieß es ‚Start‘ im Kampf um über 4 Millionen Mark, ging vorne die Post ab. Und das richtig. „Die haben hier ein Tempo hingelegt wie in einem Sprintrennen. Aeskulap konnte sich gar nicht richtig eingaloppieren und hatte nie eine Chance. Als er seinen Rhythmus gefunden hatte, waren die Pferde schon im Ziel“, so Co-Trainerin Alida Blume aus Tokio gegenüber GaloppOnline.de.

Das Mörder-Tempo brachte einen neuen Bahnrekord und einen überlegenen 7 Längen-Sieger. Noch nie wurde der Japan Cup Dirt in einer solch schnellen Zeit gelaufen. Noch nie hat die Rennbahn von Tokio über die 2100-Meter-Strecke ein schnelleres Pferd gesehen. Dieses hat den Namen Kurofune. Als heißer Blinker war der Hengst ins Rennen gegangen. Die Favoritenwetter (auf der Bahn wurden an die 75.000 Leute gezählt) konnten sich über 15 Mark Gewinn für 10 Mark Einsatz freuen. Im Sattel des erfolgreichen Pferdes (der Hengst kam in der Vergangenheit auch in Meilenrennen zum Einsatz, wie uns Alida Blume mitteilte) saß kein Geringerer als Proudwings-Jockey Yutaka Take. Der Volksheld enttäuschte seine Landsleute nicht, als es darum ging, das wichtigste Sandbahnrennen Japans im Lande zu halten.

Wie Aeskulap und King of Tara hatte auch der amerikanische Superstar und Tiznow-Bezwinger Lido Palace (wurde Achter) keinerlei Ambitionen, um den Sieg mitzukämpfen. Sowohl die Amerikaner als auch die Europäer sahen im Land der untergehenden Sonne keine Sonne. „Ich glaube nicht, dass er an der Sandbahn gescheitert ist. Er ist eigentlich gut galoppiert. Das Tempo war einfach zu schnell für ihn und Andrasch hat nach dem Rennen gesagt, dass das Pferd mit dieser Art von Rennen Probleme habe“, erläutert die Co-Trainerin weiter.

„Es sah natürlich schon im Vorhinein sehr schwer aus. Wir haben es versucht und sind nun schlauer. Aeskulap ist gut aus dem Rennen gekommen und wird am Dienstag zurück nach Amsterdam fliegen“, so Blume weiter. Aeskulaps Asien-Start war einfach eine Nummer zu groß. Deutschlands Hoffnungen ruhen nun auf dem Power „P“-Doppel: Proudwings & Paolini. Diese beiden wollen und werden (!) morgen weiter nach vorne laufen.

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