Der Trend geht weiter: der nächste Jockey muss gehen, das nächste Arbeitsverhältnis zwischen einem Trainer und seinem Reiter ist gekippt. Nach den zahlreichen Trennungen im Westen folgte nun das Aus von Christian Czachary in München. Denn der Jockey wird nur noch einmal dort in den Sattel steigen (am letzten Münchener Renntag), um dann seine Tätigkeit für Trainer Wolfgang Figge zu beenden. Figge hat Czachary am Montag Morgen gekündigt, dessen Vertrag für die kommende Saison nicht verlängert.
„Generell waren die Ergebnisse in dieser Saison gut, aber man darf nicht vergessen, dass wir auch sehr gute Pferde hatten. Ich hatte mir von der Zusammenarbeit mit Christian Czachary aber einfach ein wenig mehr versprochen. Ich war mit einigen Ritten nicht zufrieden und er hat sich auch zu wenig in das Team integriert und sich auch den Besitzern gegenüber nicht immer so verhalten, wie ich es mir gewünscht hätte“, so Wolfgang Figge gegenüber GaloppOnline.de.
Der Trainer weiter: „Nach Rennen hätte er mehr mit Besitzern sprechen müssen und ich hätte mir auch mal gewünscht, dass man ihn nach den Münchener Rennen noch im Stall sieht. Auch das Verhalten nach dem Reiterwechsel in Mailand war Helmut von Finck gegenüber alles andere als richtig. Herr von Finck hätte Christian entschädigt und hat ihm sehr oft gegenüber vielen Kritikern die Stange gehalten.“
Im gegenseitigen Einverständnis hat man sich getrennt. Zumindest mehr oder minder. Denn auch Czachary ist mit der Lösung wohl zufrieden: „Sie haben mir damit eigentlich die Last von den Schultern genommen, und ich bin froh, dass dieser Schritt so erfolgt ist. Denn ich gehe auf jeden Fall in den Westen, habe dort auch schon ein Angebot vorliegen“, so Christian Czachary unmittelbar nach der Trennung gegenüber GaloppOnline.de. Mit „Sie“ meint der Jockey zum einen Trainer Wolfgang Figge, zum anderen Helmut von Finck. Denn Finck ist Figges größter Besitzer und hat die besten Pferde im Stall.
„Nach der Sache mit Noroit war der Wurm drin. Ich habe viele Erfolge gehabt und habe mir im Stall nichts Gravierendes zuschulden kommen lassen und habe die Chancen zu nutzen gewusst. Dass man mal Fehler macht, das gehört dazu. Ich habe versucht, alles so gut wie möglich zu machen“, so Czachary.
Wie es bei Wolfgang Figge in Sachen Stalljockey weitergeht, ist noch nicht entschieden. „Wir sind in Verhandlungen mit mehreren Jockeys und es sieht so aus, als würden wir auch im nächsten Jahr mit einem Stalljockey arbeiten“, erläutert Figge abschließend.