Schade: Silvano Vierter in einer turbulenten Cox Plate

Schade Silvano. Es hat nicht geklappt mit dem großen Cox Plate-Coup. Am Ende war es Platz vier für den Fährhofer. Nix war es mit dem Sieg über Sunline und die australischen Turfstars. Zu stark waren die Gegner. Unter Andreas Suborics kam Silvano nie an Sunline heran, mußte wohl auch angesichts der unorthodoxen Kursführung geschlagen geben. Aber auch Sunline hat es nicht geschafft, den Sieg zu erreichen, ihren Cox Plate-Titel zu verteidigen. Im Ziel landete sie auf Platz zwei, die Superstute, die den Hattrick angestrebt hatte.

Der Sieg ging in dem World Series-Rennen an Northerly unter Damien Oliver. Neben Silvano hatte auch Caitano (notierte am Toto über 400:10) nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun. Der Tanaka-Crack kam unter Andrasch Starke nicht über den vorletzten und siebten Platz hinaus.

Silvano erwischte einen guten Start, wurde von Andreas Suborics direkt im Vordertreffen einsortiert. Vorne machte Sunline wie erwartet das Rennen, ging wie gewohnt an der Spitze. Unterwegs hielt Suborics Silvano an fünfter Stelle, behielt die Spitze aber immer im Auge. Und auch Caitano war während des Rennens im Mittelfeld zu sehen, der Champion versuchte dieses Mal, den Hengst mitten im Feld zu halten. Als es dann in Richtung Ziel ging, drückte Sunline auf die Pace. Das ist in Moonee Valey schon vor Erreichen der Gerade notwendig. Denn diese ist nur 178 Meter lang. Zu kurz für den Speed von Silvano.

Doch ob er nur an der Kursführung gescheitert ist, ist fraglich. Denn Suborics legte einen guten Job in den Sattel, rückte schon im Schlußbogen auf und begann mit Sicherheit rechtzeitig, das Finish zu reiten. Als es um den letzten Knick ging, schien es für einen kurzen Moment so, als könne Silvano in die Entscheidung eingreifen. Doch dem war nicht so. Im Ziel trennten den Fährhofer mehrere Längen vom Gewinn der Cox Plate.

Der ging an den zweiten Wettmarktfavoriten Notherly und den australischen Starjockey Damien Oliver. ‚Ich habe auf den letzten 50 Metern gesehen, dass Sunline Probleme hatte, und habe noch einmal alles gegeben und mir den Sieg geschnappt‘, so Damien Oliver. Der zweite Platz ging an Sunline vor Viscount. Doch dann begannen die Turbulenzen erst. Eine halbe Stunde diskutierten die Stewards über den Ausgang des Rennens, weil Sunline und Northerly den Drittplatzierten Viscount in die Zange genommen hatten.

Dessen Jockey war der Meinung, er habe das Rennen nie verloren. Und auch Greg Childs, Jockey von Sunline, fühlte sich behindert in einer Kettenreaktion. Am Ende blieb alles, wie es war. Diskussionswürdig. Denn in Deutschland, da wären die ersten beiden wohl ziemlich sicher zugunsten von Viscount disqualifiziert worden. So hieß der Sieger Northerly.

Sunline ist sicherlich gut gelaufen, den Hattrick hat die Wunderstute verpasst. Obwohl ihr Team es so gerne geschafft hätte. Und alles dafür getan hat. Trevor McKee, Mitbesitzer der Stute und auch deren Trainer, hat rein gar nichts dem Zufall überlassen. Er hatte sich in den letzten Tagen vor dem Rennen persönlich vor der Box von Sunline postiert, in seinem Auto mit einem Gewehr bewaffnet und einen Hund an seiner Seite. Weil, so McKee, 25 Millionen Dollar an Wetten auf Sunline waren und er niemandem so recht traue. Eine Geschichte, wie sie auch fast nur der Turf schreiben kann.

Neue Maßstäbe hat die Live-Übertragung des Rennens bei Premiere World gesetzt. Denn dass die Kameras live (!) bei der Anhörung der Jockeys im Zuge der Überprüfung des Rennens dabei waren, das war eine Sensation. Diese Übertragung hat gefesselt. Auch wenn es nichts mit einem deutschen Sieg wurde.

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