Es kam alles, wie man es allgemein erwartet hatte, mit dem Pferd, dem ein Ruf wie Donnerhall vorauseilte. London Calling, zweijähriger Hengst aus dem Schütz-Rennstall und vermeintlich einer der kommenden Stars der Szene, hat sein Debut in einen Sieg umgemünzt. Natürlich, möchte man meinen. Als 14:10-Favorit tat er es im ersten Rennen des Kölner Benefiz-Renntages in beeindruckender Art und Weise. Vom Start bis ins Ziel war ein Pferd an der Spitze des Rennens: London Calling.
„Das war auch genauso geplant“, sagte Trainer Andreas Schütz zu der von Nachwuchsmann Benjamin Clös perfekt umgesetzten Taktik, „ich wusste, dass wir das beste Pferd im Rennen hatten. Und da wollten wir uns auf nichts einlassen.“ Heinz Jentzsch, der große Trainer dieses Sports, hat vor Jahren einmal folgendes über Zweijährigen-Rennen gesagt: „Wer als Debutant in Köln auf der 1600 Meter-Distanz ein Rennen gewinnt, ist ein sehr gutes Pferd.“ Dieses Gesetz soll London Calling nun untermauern. Mit zweieinhalb Längen Vorsprung galoppierte er vor den Konkurrenten ins Ziel. Eindrucksvoll, zukunftsträchtig, nach mehr rufend. Unter anderem ruft auch das Blaue Band, das BMW Deutsche Derby am ersten Juli-Sonntag 2002 in Hamburg.
„Ob er dieses Jahr noch einmal läuft, weiss ich noch nicht“, so die Planungen des Trainers. Zwingend ist das nicht, London Calling hat gezeigt, dass er ein wohl außergewöhnliches Pferd ist. Und Besitzer Georg von Ullmann kann nun lange Zeit von einem neuen Star träumen. Biancaneve (Andreas Göritz) und Muskatsturm (Andreas Boschert), die hinter London Calling Platzierten des Rennens, hätte man aber auch gerne in seinem Besitz. Denn auch diese, ebenfalls beim ersten Start, gaben eine beachtliche Vorstellung.
