Genau 6 ¾ Längen trennten die deutsche Super-Meilerin Proudwings am Samstag auf der Rennbahn von Ascot vom Sieg in den Queen Elizabeth II Stakes. In Europas Top-Meilenrennen gab es für die Stute aus dem Kölner Rennstall von Trainer Ralf Suerland auf der königlichen Rennbahn nichts zu gewinnen. 6 ¾ Längen, die die Hoffnungen auf den ganz großen Coup Hoffnungen blieben ließen. Zeitweise sogar an letzter Stelle galoppierend, konnte sich Proudwings nie weiter nach vorne verbessern. Die Stute war unter Yutaka Take als dritte Favoritin ins Rennen gegangen, stand am Toto 55:10. Und wurde im Ziel Siebte eine nach drei Abmeldungen auf acht Starter geschrumpften Feldes.
Und Ralf Suerland erläutert gegenüber GaloppOnline.de auch den Grund des etwas enttäuschenden Abschneidens: „Es lag nicht am Boden oder an ähnlichen Dingen. Wir, also der Besitzer und ich, haben den Fehler gemacht, hier überhaupt zu laufen. Proudwings hatte in der letzten Zeit zweimal eine Nesselfieber-Attacke, sie sah aus wie ein Streuselkuchen. Sie ist behandelt worden. Vielleicht haben wir uns wirklich zu sehr von diesem Rennen blenden lassen. In der Arbeit ging sie gut. Wir dachten, es ginge trotz des Nesselfiebers. Und es ging nun nicht. Wir nehmen die Schuld komplett auf uns. Das war nicht die wahre Proudwings.“ Schlecht ist Proudwings unter diesen Umständen sicherlich nicht gelaufen. Aber nicht gut genug, gegen sie Spitzenklasse der Meiler bestehen zu können.
Der Favorit des Rennens war Noverre, aber den Sieg schaffte er unter Frankie Dettori nicht. Es war eine Sensation, der Ausgang des Rennens. Denn der Pacemaker schlug dem, für den er das Tempo machte, ein Schnippchen. Summoner, wie Noverre im Besitz des Godolphin-Stalles stehend und von Saeed bin Suroor trainiert, blieb vom Start bis ins Ziel an der Spitze. Da konnten sich die Wetter nur verwundert die Augen reiben. Vier Längen Vorteil hatte der Galopper unterwegs, zwischenzeitlich baute er den Vorsprung auf sieben und acht Längen aus und im Ziel war er immer noch anderthalb Längen in Front. Dieses Ziel erreichte er als 340:10-Außenseiter.
Geritten von Richard Hills, der das Kunststück vor ein paar Jahren schon einmal geschafft hatte. 1994 war das, als Hills den Maktoum-Hengst Maroof als 670:10-Außenseiter in diesem Rennen zum Sieg gesteuert hat. Der, für den er die Pace machte, schaute damals komplett in die Röhre: Willie Carson wurde im Sattel von Mehthaaf Letzter. Frankie Dettori erging es nun etwas besser, immerhin wurde das Team Zweiter hinter einem Sieger, den niemand erwartet hatte. Hawkeye landete unter Mick Kinane auf Rang drei.
Wie es mit Proudwings weitergeht, ist derzeit noch offen. „Das werden wir in aller Ruhe besprechen“, sagt Ralf Suerland. „Es kann sein, dass sie nun in die Zucht geht. Aber das letzte Wort ist darüber noch nicht gesprochen.“