Lange wurde über die Zukunft von Jockey Jimmy Quinn am Asterblüte-Stall spekuliert. Lange wurde in Turfdeutsch-land darüber diskutiert, wie lange die Schiergen-Quinn-Ära wohl halten werde. All das ist nun vorbei. Denn seit dem 27.09.2001 steht fest: Jimmy Quinn wird in der nächsten Saison nicht mehr Stalljockey bei Peter Schiergen sein. Die Ära ist vorbei. Der Vertrag des Engländers (der Kontrakt läuft noch bis Ende November) wird nicht in das nächste Jahr hinein verlängert.
Trainer Peter Schiergen begründet die Entscheidung wie folgt: ‚Wir hatten uns einfach ein bißchen mehr Erfolg versprochen. In einigen wichtigen Rennen ist dieser Erfolg leider ausgeblieben.‘ Schiergen macht aber auch klar, ‚dass ich von den Qualitäten Quinns überzeugt bin ‚ und „ich ihn im nächsten Jahr auch weiterhin auf Pferde setzen werde.‘ Vorausgesetzt natürlich, Quinn bleibt nach dem Ende der Stalljockey-Tätigkeit am Asterblüte-Stall in Deutschland.
Das hat der Engländer, der hierzulande in den letzten Wochen zu den gefragtesten Reitern zählte, mit Sicherheit so schnell noch nicht entschieden. Quinn sollen aber einige Angebote aus hiesigen Rennställen (unter anderem geht es dabei mehrmals um den „zweiten Ruf“) vorliegen. Dieselben Konditionen, zu denen Quinn am Asterblüte-Stall beschäftigt war, wird aber wohl keines der Angebote bieten. Hinter Quinns Zukunft in Deutschland bleibt zumindest vorerst ein Fragezeichen, auch wenn einige Trainer nun sicher versuchen werden, den Jockey zu halten.
Quinn erzielte für Schiergen bis zum heutigen Tag 39 Saisonsiege, münzte 17,5% der Ritte für seinen Chef in einen Sieg um. Schiergens zweiter Mann, Filip Minarik gewann 21,7% seiner Engagements für den ehemaligen Jockey-Europarekordler. Die Entscheidung, Quinns Vertrag nicht zu verlängern, hat mit Sicherheit aber weniger mit diesen Zahlen zu tun als mit der Tatsache, dass einfach die Big Points fehlten.
Für den Jockey sprechen die zwei Gruppesiege mit Zöllner in Frankfurt und München. Gegen ihn die Leistungen auf Tareno in Frankfurt und Barrow Creek in Hoppegarten. Tadellose Leistungen legte Quinn in den Rennen mit Zöllner auf den Rasen, schwache Vorstellungen dann mit Tareno und Barrow Creek.
Peter Schiergen hat die Entscheidung mit Sicherheit nicht von einzelnen Rennen abhängig gemacht, doch wächst nun einmal der Druck vor allem auch auf ihn, wenn die Pferde des Gestüts Schlenderhan und die Galopper von Georg von Ullmann nicht die erwarteten großen Siege einfahren. Auch von Seiten der Gestütsleitung war man mit einigen Ritten des Jockeys nicht zufrieden.
Dass Jimmy Quinn eine Bereicherung der deutschen Jockeyszene ist, steht außer Frage. Wenn allerdings eine Erfolgsmühle nicht mehr richtig läuft, werden einzelne Räder ausgetauscht. Das ist Profisport.