Milan gewinnt englisches St. Leger wie ein Wunderpferd

Jetzt hat Jockey Michael Kinane auch das englische St. Leger seiner Erfolgssammlung hinzugefügt und der irische Startrainer Aidan O`Brien hat seinen 15. Sieg in einem Europa-Gruppe I-Rennen in dieser Saison erreicht. Milan sorgte am Samstag auf der Rennbahn in Doncaster für diese Erfolgserlebnisse von Jockey und Trainer. Der Arc ist nun das nächste Ziel des Pferdes, das den beeindruckendsten Leger-Sieg der letzten Jahre unter Dach und Fach brachte.

Der als Favorit gestartete Milan setzte sich in dem Klassiker nach beeindruckendem Speedfinale mit fünf Längen Vorsprung gegen Demophilos (Richard Quinn) durch, der dritte Platz des Rennens ging an Mr Combustible. Milan sorgte in einem denkwürdigen Rennen für den beeindruckendsten Leger-Sieg der letzten Jahre. 400 Meter vor dem Ziel saß Milan noch rettungslos fest, es schien kein Platz zum Durchkommen da zu sein. Und er hatte noch eine Menge aufzuholen, um an die Spitze zu gelangen. Unter dem erstaunten Raunen des Publikums schaffte Milan das in einem Stil, der in die Geschichte des Rennens eingehen wird. „Als all die anderen Pferde um ihn herum waren, hat Michael keine Panik bekommen. Er hat gewartet und gewartet und als er freigekommen ist, ist Milan geflogen“, zollte Trainer Aidan O’Brien seinem Jockey Respekt.

Für Kinane (auf dem Foto im Gespräch mit Milans Mitbesitzer Michael Tabor) war es der überhaupt erste Ritt in Englands Klassiker, jetzt hat der Jockey zunächst einmal eine 100 Prozent-Ausbeute im St. Leger vorzuweisen. Der Sieg von Milan war nicht nur der 15. Gruppe I-Treffer für den Erfolgscoach des europäischen Turfs, es war zugleich der dritte klassische Sieg für Aidan O`Brien in diesem Jahr in England, nach
Erfolgen im Derby und in den Oaks. Es geht noch weiter: O`Brien könnte der erste ausländische Trainer seit 1977 sein, der sich das englische Trainerchampionat schnappt.

Das englische St. Leger ist das älteste klassische Rennen der Welt, durch Milan gab es nun den ersten irischen Sieg in diesem Ereignis seit 1972, als Boucher gewann.

Das Ziel mit Milan ist nun klar umrissen: der Hengst soll im Prix de l´Arc de Triomphe in Paris starten. „Da ist er unser einziger Starter“, sagt der Erfolgstrainer. „Das ist zwar dann sein erster Start gegen ältere Pferde uns die Distanz ist 400 Meter kürzer, aber er hat genug Klasse.“

Das irische St. Leger auf dem Curragh gewann der dreijährige Vinnie Roe (Jockey Pat Smullen) aus dem Stall von Trainer Dermot Weld. Der Hengst war in diesem Jahr Vierter im Italienischen Derby geworden. Millenary, Sieger des englischen St. Leger des letzten Jahres, und Godolphins Marienbard landeten auf den Plätzen des Rennens, das nun zum ersten Mal seit 1993 wieder ein dreijähriger Galopper gewinnen konnte. Mit Vinnie Rose plant Trainer Dermot Weld nun einen Start im Melbourne Cup.

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