Nach der Topkapi-Trophy war in den Gesichtern des Banyumanik-Teams schon deutlich die Enttäuschung zu sehen. Zu einfach sah das Rennen im Vorhinein aus, zu leicht malte man sich den Sieg am Bosporus wohl aus. Doch dass man an diesem Samstag bei über 30 Grad nicht den wahren Banyumanik gesehen hat, bleibt wohl außer Frage. Trainer Mario Hofer versuchte unmittelbar nach dem Rennen am Telefon gegenüber GaloppOnline.de Gründe für das schlechte Abschneiden zu finden:
‚Gefühlsmäßig würde ich sagen, dass ihm der Boden vielleicht schon ein bißchen zu fest war. Auch der Jockey hat gesagt, dass er nicht wie gewohnt galoppiert ist. Er hat nicht den Biss erkennen lassen. Normalerweise brummt er im Schlußbogen richtig und macht einen Satz. Doch das blieb heute einfach aus und er ist nicht rund galoppiert, was am Boden gelegen haben kann. Das Pferd ist auf jeden Fall gesund aus dem Rennen gekommen. Diese Form kann so aber nicht stimmen. Hier wurden heute ja nur 90 Kilo gefragt und die Form, die Banyumanik gezeigt hat, war überhaupt nicht mit Köln zu vergleichen. Er hat nicht einmal die Form aus Hoppegarten gezeigt.‘
Also enttäuscht, Herr Hofer? ‚Wir waren natürlich schon geknickt. Wenn 15 Stück laufen, ist man schon mal mit einer Platzierung zufrieden, aber dieses Rennen hat man ja förmlich auf dem Silbertablett serviert bekommen‘, so der Trainer. Dieser zeigte sich vor allem von dem tollen Ablauf des Renntages und der gesamten Organisation in der Türkei begeistert.
Für Mario Hofer gab es am Samstag dann aber doch etwas zu feiern, siegte National Trust im Preis von Wien. Zwar ging es in dem Rennen in der Freudenau um deutlich weniger als am Bosporus, und doch besitzt das Examen in Österreich einen gewissen Stellenwert. National Trust lief im letzten Jahr im Österreichischen Derby vierplatziert, siegte am Samstag unter dem ehemaligen Hofer-Lehrling Christian Czachary.