‚Ich wußte, als ich die Order erhalten habe. dass ich gewinnen werde‘, scherzte Andrasch Starke nach der 105. Auflage des Fürstenberg-Rennens in Baden-Baden. Wenn er vorne galoppiert, ist er nur noch schwer einzuholen. So kennt man den dreijährigen Hengst Pryor. Und auch am Sonntag siegte Pryor von der Spitze aus, ließ unter dem Championjockey keinen Zweifel an seinem Erfolg aufkommen. Wie denn auch bei diesem Boden? ‚Pryor ist zwingend von gutem Boden abhängig. Dann ist er ein ganz anderes Pferd‘, so Trainer Andreas Schütz nach dem Gruppe III-Rennen am Sonntag. Pryor sorgte für den neunten Gruppesieg des Schütz-Stalles in dieser Saison. Pryor, benannt nach einer bedeutenden Wildpferderasse aus Montana, war nach zwei Erfolgen auf Listenlevel zum ersten Mal auf Gruppeparkett erfolgreich.
‚Am Knick habe ich das Tempo verschärft und am Boxendorf habe ich dann Gas gegeben‘, beschreibt Andrasch Starke den Rennverlauf. Von diesem ‚Gas geben‘ lebte Pryor bis ins Ziel. Ein ‚Gas geben‘, das mit 75.000 Mark entlohnt wird. Außen rauschte der Fuchs Monos noch heran, schnellte bis auf eine dreiviertel Länge an den braunen Schütz-Hengst heran. ‚Er hat wieder einmal bewiesen, dass er in diese Klasse gehört. Die Distanz ist ideal, er braucht diese langen Geraden, um seinen Speed zu entwickeln und sich zu entfalten. Er ist sehr konstant und wirklich toll gelaufen‘, so Trainer Andreas Löwe über den Zweitplatzierten Monos.
Pryor vor Monos. So das Ergenis schwarz auf weiß. Nicht für Michael Kreutz. Denn für diesen bedeutete dieser Einlauf: ‚Kornado-Doppel‘. ‚Das ist heute der Kornado-Tag. Wir waren eins und zwei und das ist sensationell. Wir möchten uns bei allen Züchtern, die Kornado ihr Vertrauen geschenkt haben, bedanken. Bis zum 31. Oktober wird die Decktaxe bei 5.000 Mark bleiben. Dann werden wir überlegen. Sie wird sich aber mit Sicherheit nicht drastisch steigern‘, so Michael Kreutz.
Und der hatte mit einem Deckhengst wie Kornado und dessen Sohn Pryor an diesem Sonntag auch allen Grund, zu feiern. Pryor könnte nun den Preis von Europa in Angriff nehmen. ‚Wenn der Boden gut ist, könnte er in Köln laufen. Ich glaube nicht, dass er zwingend auf die 2000 Meter angewiesen ist. Auch 2200 Meter und die Derbydistanz sollten kein Problem für ihn sein‘, so Trainer Schütz. Dieser schließt auch einen Start in Italien nicht aus, während er einen Tripp zum Bosporus von sich weißt.
Hinter dem Kornado-Doppel kam Barsetto auf den dritten Platz des 2000 Meter-Rennens. Noch im Schlußbogen hatte man den Eindruck, dass der Steigenberger-Hengst wieder deutlich hinter den Erwartungen bleiben würde. ‚Unterwegs haben wir schon gedacht, dass es wieder nichts wird. Er hat unterwegs seinen guten Platz eingebüßt, kam dann am Ende aber noch mal richtig auf. Hinter Barsetto dann der seit dem Derby nicht mehr am Start gewesene Röttgener Syrakus vor der Schlenderhaner Hoffnung Iberus.
Bei 33 Grad hatten das Iffezheimer Publikum schon vor dem Rennen den richtigen Riecher gehabt, machte Pryor zum 27:10-Favoriten. Die Kornado-Zweierwette wurde mit 139:10 entlohnt, während die Dreierwette 417:10 bezahlte.