Freitag, 24. August 2001. Um 15:54 Uhr kehrt Benjamin Clös auf dem Rücken von New Orleans zum Absattelring zurück. Eigentlich handelt es sich ’nur‘ um einen Ausgleich IV. Doch nicht für Clös, denn dieser wird den Sieg auf New Orleans wohl noch lange in Erinnerung behalten. Denn es war sein erster auf dem für Turffans heiligen Rasen von Iffezheim. Sieg Nummer Eins beim zweiten Start in Baden-Baden. Den ersten hatte der Stift von Andreas Schütz im Frühjahrsmeeting für Hubertus Fanelsa absolviert, endete damals mit Saily als Fünfter. Auf dem dreijährigen New Orleans folgte nun der erste Sieg für den 17-jährigen.
‚Es ist natürlich etwas tolles, hier zu gewinnen. Es ist etwas ganz besonderes. Ein tolles Publikum und ein toller Tag, den ich wohl nicht vergessen werde‘, so Clös nach dem 10. Sieg in seiner Karriere. Durch seinen zehnten Treffer wird Clös in den nächsten Rennen nur noch vier Kilo Erleichterung auf den Rücken der Pferde mitbringen. Bei Sieg Nummer 20 sind es dann nur noch 3. Und dann fehlen ihm auch ’nur‘ noch 30 Treffer, um endlich das zu sein, was er werden will: Jockey.
‚Ich hoffe, dass ich mit meinem Gewicht keine Probleme bekommen werde, da ich noch nicht ausgewachsen bin. Derzeit sieht es aber gut aus‘, so Clös. Fragt man diesen, wo er sich in zehn Jahren sieht, antwortet der Junge aus Hessen zurückhaltend: ‚Es kann sein, dass ich dann an der Würstlebude dort hinten ein Würstchen esse, oder ich stehe hoffentlich wieder hier auf dem Siegerpodest. Aber das ist noch Zukunft. Ich arbeite natürlich daran, es zu schaffen.‘ Wer Clös während der letzten Wochen verfolgt hat, der braucht sich keine Gedanken machen, wo man ihn in zehn Jahren während der Rennwoche findet. Die Würtchenbude muß sich dann wohl um andere Kunden bemühen, denn wenn dieser Junge seine Linie hält, ist das Siegerpodest wohl eher vorstellbar. Aber er muss auf dem Boden bleiben. Bescheiden ist er jedenfalls. Und das ist gut.