Im Großen Dallmayr-Preis ist ein Pferd das Mass aller Dinge. In Deutschland wurden in der bisherigen Turfsaison zwei Gruppe I-Rennen gelaufen, Boreal und Anzillero gab es als Sieger zu verzeichnen. Als das erste deutsche Grupperennen für ältere Pferde auf höchstem Parkett noch in weiter Ferne lag, hatte ein Pferd aus dem Stall von Andreas Wöhler aber bereits zweifach auf Galopper-Champions-League-Parkett gepunktet. Zweimal in Italien angetreten, zweimal als Sieger zurückgekehrt. Das gilt für den Hengst Paolini aus dem Besitz von Carde Ostermann-Richter. Und eben dieser Paolini, Sohn des großartigen Lando und Bruder des Deckhengstes Platini, soll in München den Hattrick schaffen.
„Paolini hat sehr gut gearbeitet und ist wirklich super drauf. Ich fahre mit voller Zuversicht nach München. Die Distanz von 2000 Metern könnte vielleicht seine Idealstrecke sein. Ein Nachteil ist es auf jeden Fall nicht, denn in Rom hat er über diesen Weg gewonnen“, so Jockey Andreas Suborics. Der bisherige Jockey des Jahres (gewann in dieser Saison schon vier Gruppe I-Rennen) war im Großen Dallmayr-Preis bereits mit Tiger Hill erfolgreich. Jetzt will Suborics seinen zweiten Treffer in Münchens wichtigstem Galopprennen schaffen. Beide, sowohl Paolini als auch Suborics, sind in der Form ihres bisherigen Turflebens. Suborics schaffte erst letztes Wochenende den Sprung über die 5 Millionen-Mark-Grenze.
Ebenfalls wieder in Topform agiert Champion Andrasch Starke, hat Suborics im Championatskampf mittlerweile wieder mit mehreren Längen hinter sich. Der Stalljockey von Andreas Schütz hat ein wenig mit seiner Wahl für den Dallmayr-Preis verblüfft, steuert den Kornado-Sohn Pryor über die 2000 Meter Strecke. „Andrasch hat sich das Pferd ausgesucht, welches wohl auch ich gewählt hätte“, so Trainer Andreas Schütz über die Wahl seines Jockeys. Neben Pryor (canterte auf dieser Bahn bereits den Mitfavoriten Zöllner ab) kommen Salonblue (Norman Richter) und Limerick Boy (Kevin Woodburn) aus dem Großquartier im Weidenpescher Park an den Start.
Schütz über seine weiteren Starter: „Salonblue hatte in Frankfurt vieles gegen sich. Das Rennen war nicht ideal, obwohl Norman seinen Job sehr gut gemacht hat. Auch der Regen vor dem Start war wohl nicht ideal. Sie wird die Leistung aus Frankfurt mit Sicherheit steigern können und ich rechne mit einem guten Laufen. Limerick Boy wird diesmal offensiver geritten. In den zwei Derbys ist er sehr auf Warten geritten worden, ohne dabei Erfolg zu haben. Auch die Distanz von 2000 Metern kommt ihm entgegen“, erläutert Trainer Andreas Schütz die Chancen seiner Pferde. Schütz hat das Rennen vor drei Jahren mit Elle Danzig gewonnen.
Neben diesem Schütz-Trio reist auch Zöllner aus der Domstadt in den Süden. Bereits zwei Gruppe-Siege hat der Hengst zu verzeichnen, schlug (wenn auch am grünen Tisch) immerhin den höchsteingeschätzen Dreijährigen Royal Dragon. „Die Arbeitsleistungen waren normal. Er ist ja gerade erst gelaufen, also macht man dann nicht mehr ganz so viel. Er hat auf der Bahn schon gewonnen und ist gut drauf. Die Gegner sind natürlich Paolini und Pryor. Der hat Zöllner schließlich in München abgecantert. Aber Zöllner hat sich seitdem stark gesteigert“, so Asterblüte-Mann Schiergen.
Ebenfalls deutsche Interesse des Acht-Pferde-Feldes vertreten der Ittlinger Krombacher und der „Jenny-Hengst“ Onaldo. Beide Pferde werden aber wohl kaum um die Siegbörse von 175.000 DM mitsprechen, kämpfen eher um ein Platzgeld des mit insgesamt 300.000 DM ausgeschriebenen Rennens.
Einer der gewinnen will, ist hingegen der Hengst Kutub. Aus England reist dieser an, um die Dienste von Frankie „The one and only“ Dettori in Anspruch zu nehmen. Dettori (ritt vor sechs Tagen noch in Ascot Fantastic Light) wird auf Kutub den blauen Dress des Godolphin-Imperiums tragen. Diese feierten im vergangenen Jahr mit Kutub einen Erfolg auf Gruppe II-Parkett. Zuletzt am Ablauf war der Hengst in Rom, als er sich aber deutlich Paolini geschlagen geben musste. Im letzten Jahr siegte mit Greek Dance ein Gast von der Insel. In diesem Jahr sollte das deutsche Aufgebot aber stärker und in der Lage sein, auch das dritte Gruppe I-Rennen des Jahres im Lande zu halten.
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