Lavendel ist tot. Der Derbyfünfte aus dem Stall von Trainer Hans-Jürgen Gröschel ist nach einem Beinbruch am Dienstag eingeschläfert worden. Der Dreijährige, bestes in Hannover trainiertes Rennpferd, zog sich die Verletzung am rechten Hinterbein in der morgendlichen Trainingsarbeit zu. Weil er sich den Bruch an einer atypischen Stelle direkt unterhalb des Gelenks zugezogen hatte, konnte der Hengst nicht mehr gerettet werden. „Es passierte ganz unvermittelt aus dem Galopp heraus. Er ist nicht einmal gestolpert oder ähnliches, es kam wie aus heiterem Himmel“, erinnert sich Gröschel an den Moment des Unfalls.
Es war die Abschlussarbeit für Lavendels nächstes Rennen am 12. August gewesen. Dann sollte der Hengst im Großen Hannoverschen Auktionsrennen starten. Dort wäre er wohl nur ganz schwer zu schlagen gewesen. Lavendel galt als großer Hoffnungsträger seines Trainers und von Besitzer Dr. Christoph Burmester (Hermannsburg). Im Deutschen Derby (unser Foto zeigt Lavendel bei der Parade vor dem Derby) war Lavendel am ersten Juli-Sonntag hervorragender Fünfter geworden, hatte dort die beste Leistung seiner Karriere gezeigt. Und das, obwohl sein Team schon vorher meinte, der weiche Boden sei für den Hengst eigentlich gar nicht so gut geeignet.
Hans-Jürgen Gröschel nach dem Verlust seines besten Pferdes: „Das ist schon sehr bitter. Es erwischt immer die Guten. Ich habe ja leider nicht die große Auswahl an Klassepferden. Jetzt hätten wir einmal in den großen Rennen mitmischen können, dann passiert so etwas. Es muss aber weitergehen.“