Es ist schon eine kleine Überraschung: nicht nur, dass Andreas Schütz alle drei seiner genannten Pferde in den Dallmayr-Preis schickt (man hatte auch in Fachkreisen mit nur zwei Startern gerechnet); es verblüfft vielleicht vielmehr noch die Wahl von Jockey Andrasch Starke. Zwischen dem Frontrenner und Zöllner-Bezwinger Pryor, der Wittekindshoferin Salonblue und dem Derbyfavoriten Limerick Boy musste sich der Champion entscheiden. Und wer hätte da gedacht, dass er sich gegen den ersten Gruppesieger der Saison ausspricht?
Er hat es auf jeden Fall getan, hat den Hengst Pryor (unser Foto bei der Parade vor dem Hamburger Derby) zu seinem Ritt im Großen Dallmayr-Preis erklärt, zieht den Kornado-Sohn den anderen beiden vor. Das ist ein Wort, denn der eine hat eindrucksvoll das erste Grupperennen der Saison gewonnen, die andere gilt als eine der besten Stuten im des Schütz-Stalles. Zuletzt war sie auf Gruppelevel zweitplatziert, geschlagen von Zöllner. Und auch Zöllner wird in München starten, trifft Salonblue sogar günstiger als in Frankfurt an.
Und eben diesen Zöllner (gewann den Müller-Brot-Preis am grünen Tisch) hat der Champion-Ritt Pryor in München abgecantert, ihm nicht den Hauch einer Chance gelassen. Der Hengst des Stalles Granum ist ein Frontrenner und absolut von festem Boden abhängig. Und bei der aktuellen Wetterlage wird er den auch haben.
Im Sattel von Salonblue wird der ihr aus Frankfurt bestens vertraute Norman Richter sitzen. Für Limerick Boy hat der Schütz-Stall den Siegreiter des letzten Gruppe I-Rennen gebucht. Limerick Boy wird auf die Dienste des Jockey-Oldies Kevin Woodburn vertrauen können.
Sollte Salonblue ein Triumph in München glücken, tritt sie das Erbe ihrer Zuchtgefährtin Elle Danzig an. Diese gewann das Rennen 1998 und endete im letzten Jahr auf dem vierten Rang, um ihre Karriere dann mit einem fünften Platz im Hong Kong Cup zu beenden. Die Wahl des Champion sollte aber zumindest einen deutlichen Hinweis gegeben haben, wer die Nummer 1 des Schütz-Trios ist.