Iberus
Der Schlenderhaner Iberus ist nach Reiterverteilung die Nummer 1 von Peter Schiergen. Stalljockey Jimmy Anthony Quinn wird ihn am Sonntag reiten. Er hat sich somit gegen Boreal, Wellington Hall und Sherekan entschieden. Und das ist auch nicht verwunderlich, verfügt der Monsun-Sohn zum einen schon über Derbyerfahrung, hat zum anderen die meiste Routine von allen Derbyteilnehmern.
Iberus gehörte schon im letzen Jahr zur Jahrgangsspitze und avancierte zum absoluten Crack. Schon damals stand fest, dass Iberus ein Derbypferd werden würde. Bei allen Lebensstarts passierte er das Ziel immer unter den ersten Drei, wobei er sich ausschließlich mit talentierten Pferden auseinandergesetzt hat. Er lief in Baden-Baden in einem hochdotierten Listenrennen als zweiter ebenso gut, wie im Düsseldorfer Juniorenpreis. Nach der bis dahin schon anstrengenden zweijährigen Kampagne, lief er noch im Preis des Winterfavoriten hochachtungsvoll auf den Ehrenplatz zu Cheirokratie.
Ins Jahr 2001 startete er im Frankfurter Gruppe III-Rennen, dem Quotenhaus Frühjahrs-Preis, mit dem dritten Platz. Nicht einmal eine Länge betrug im Ziel der Abstand zwischen ihm und den vor ihm plazierten Galoppern. Beim dritten Platz im italienischen Derby auf der Roma-Capanelle-Bahn, war er leicht vor dem „Schütz“ling Limerick Boy. Nach einem Rennen aus dem Vordertreffen, konnte der beständige Hengst auf für ihn zu festem Boden nicht mehr entscheidend zulegen. Nicht nur dort, sondern auch schon in Frankfurt war Jimmy Quinn sein Partner. Der am „Tag der Arbeit“ (1.Mai) im Gestüt Schlenderhan geborene Hengst, ist auch ein wirklicher Arbeiter. Ob es allerdings zum Gewinnen reicht, wagen wir zu bezweifeln.
GaloppOnline – Tipp: Der Herausforderer
Lavendel
Der von Hans Jürgen Gröschel trainierte Hengst Lavendel, hatte beim Start in die Saison Anlaufschwierigkeiten. Mit dem Maidensieg in Baden-Baden platzte bei dem Dunkelbraunen Hengst erst so richtig der „Knoten“. Im Walther J. Jacobs-Rennen einem Gruppe III Rennen über 2200 Meter gelang mit seinem Jockey Martin O’Reilly die Derbyqualifikation. Nur Street Poker war an diesem Tag besser, als der in Hannover vorbereitete Thatching-Nachkomme. Trainer Gröschel war nach dem Rennen nicht ganz glücklich: „ Der Hengst wurde zu offensiv geritten, sonst wäre vielleicht noch mehr für uns herausgesprungen. Jeder darf einmal einen Fehler machen und Martin wird auch in Hamburg wieder sein Pilot sein.“
Sein Stalljockey Martin O’Reilly zählt zu den Aufsteigern der Jockey-Szene, nachdem er seinen Beruf nicht immer so professionell ausgeübt hat wie in den letzten Monaten. Mit dem in den Farben von Dr. Burmeister laufendem Dreijährigen, erhofft man sich weitere Steigerung. „Die weitere Distanz wird ihm zu gute kommen“ betonte sein Jockey und fügt noch an: „Ich bin sicher, daß er gut laufen wird.“
GaloppOnline – Tipp: Chancenreicher Außenseiter
Onkel Tom
Onkel Tom ist ein Dreijähriger Lomitas-Sohn. Hans-Jürgen Gröschel hat mit ihm einen zweiten Starter im diesjährigen Derby. Stall Spirits Hengst wird von dem Enländer Neil Callan geritten. Ob ihn die günstige Startbox sechs weiterbringt, bleibt abzuwarten. Sein Trainer agiert zur Zeit mit einer schon fast erschreckend guten Stallform. An den ersten Renntagen hat er hier in Hamburg bereits mehrfach Sieger vom Geläuf geholt und wünscht sich, dieses auch mit Onkel Tom am Sonntag zu tun. Er ist Realist genug um zu Wissen, dass der von ihm betreute Hengst nur als krasser Außenseiter an den Ablauf kommt. Aber das Derby hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze.
Schon am ersten Renntag der Hamburger Woche versuchte Onkel Tom die direkte Derbyqualifikation im Ittlingen-Pokal. Dort kam er nach einem Rennen mit ruhiger Fahrt nicht richtig auf Touren, als es im Einlauf ernst wurde. Die zuvor im Radeberger Pilsener-Preis gezeigte Leistung mit dem dritten Platz zu Pryor und Wellington Hall, hat deutlich mehr Aussagekraft. Dort hatte er zwar nie eine Siegchance, konnte als Speedpferd aber gefallen. Die geforderte Distanz von 2400 Metern sollte er nach seiner Abstammung her bewältigen können.
Seine bisher gezeigten Rennleistungen sind aber nicht gerade überragend, geschweige denn annähernd so, dass man ihn mit in die Überlegungen nehmen müsste. Ihm könnte eine vordere Plazierung nur durch einen glücklichen Rennverlauf, oder eine förmliche Leistungsexplosion gelingen.
GaloppOnline – Tipp: Chancenloser Feldfüller
Near Honor
Dem von Tim Gibson in Dortmund trainierten Near Honor gelang schon zweijährig die Qualifikation für das „Blaue Band“. Der Braunschimmel zählte in der Saison 2000 nach dem überlegenen Sieg im Dortmunder Auktionsrennen und dem anschließenden 3.Platz auf Gruppe-Level im Preis des Winterfavoriten zur Jahrgangsspitze.
Mit dem Hauptziel „Deutsches Derby“ startete man mit dem 2.Platz zu Limerick Boy im Dr.Busch-Memorial in die neue Saison. Beim zweiten Jahrestart bot der Highest Honor-Sohn mit Platz fünf im klassischen Mehl-Mülhens-Rennen eine starke Leistung. Near Honors Steherqualitäten scheinen aber begrenzt zu sein. Sein Trainer trotzt den Expertenmeinungen und merkt an: „Die Derby-Distanz wird für ihn kein Problem darstellen.“ In dem über 2000 Meter führenden Großer Müller Brot-Preis bewies der Hengst aber das Gegenteil. Schon diese Distanz schien zu lang und der Hengst blieb chancenlos. Damit wird er als Außenseiter am 1.Juli in Hamburg antreten.
Schon im letzten Jahr sattelte das gleiche Team mit Leopardstown einen Kandidaten im wichtigsten Rennen des Jahres. Aber auch dieser Schützling, aus dem Besitz des Hotelbesitzers Baumhögger, bewies keine Steherqualitäten und endete im geschlagenen Feld. Mit Jozef Bojko engagierte man für Near Honor einen „Derby-Neuling“. Der Reiter ist am Derbytag aber das einzige Plus von Near Honor.
GaloppOnline – Tipp: Völlig überfordert