Das Derby hat einen Favoriten: Union-Sieger Sabiango

Ihm war nicht umsonst ein Riesen-Ruf voraus geeilt. Am Wettmarkt war er zum Favoriten avanciert, und Jockey Andreas Suborics hatte ihn schon zu Beginn des Jahres als seinen Derbyfavoriten erkoren. Am Sonntag löste Sabiango die Vorschußlorbeeren dann auch schon teilweise ein, als er um 17:02 Uhr als 166. Sieger der Union den Absattelring der Kölner Rennbahn betrat. Nach einem packenden Finish siegte der Fährhofer vor dem Steigenberger-Hengst Barsetto und dem Borgia-Bruder Boreal. Platz vier ging an Denaro aus dem Stall von Christian von der Recke. Und auch Denaro wird nun auf jeden Fall in Hamburg starten.

„Das Tempo des Rennens war natürlich sehr langsam. Aber damit habe ich schon vorher gerechnet. Sabiango hat sich gegenüber Baden-Baden noch einmal gesteigert, war aber mit Sicherheit noch nicht auf 100%. Für Hamburg traue ich ihm noch eine weitere Steigerung zu“, so Jockey Andreas Suborics. Der Österreicher, der in diesem Jahr seine bislang beste Saison bestreitet, wird auch im BMW Deutschen Derby auf dem Rücken von Sabiango sitzen. Dieser siegte in dem mit 204.000 DM dotierten Rennen in einer Zeit von 2:17 Minuten. Die Zeit hatte Jockey Suborics nach dem Gruppe II-Examen in der Jockeystube bis auf die Sekunde genau geschätzt.

Die diesjährige Union war mit Sicherheit ein deutlicher Hinweis für das BMW Deutsche Derby in Horn. In einem solch stark besetzten Rennen gibt es aber auch immer Verlierer. Zu diesen zählten am Sonntag in erster Linie der Schütz-Schimmel Goethe und der Ullmann-Hengst Tareno. Während Goethe als Siebter am Boden scheiterte, war man im Lager von Tareno nach dessen letztem Platz völlig sprachlos. Mit Somotillo kam die zweite Waffe des Fährhofes als Fünfter über die Linie und sollte mit dieser Platzierung das Ticket Richtung Hamburg gelöst haben. Und auch Lierac hat sich bei seinem sechsten Platz besser verkauft, als die Platzierung aussagt und könnte das Blaue Band noch in Angriff nehmen.

Neben Sabiango hinterließen vor allem Barsetto und Boreal einen starken Eindruck und sollten auf den Notizblöcken für Hamburg ganz dick angestrichen werden. Im Lager der beiden Platzierten fährt man voller Zuversicht nach Hamburg. Die Reiter werden auch dort dieselben wie in Köln sein. Im Sattel von Barsetto wird auch im Derby Andreas Boschert, in jenem von Boreal John Reid sitzen.

Trainer Peter Lautner gab folgendes Statement ab: „Wir sind mit dem Laufen sehr zufrieden. Das Tempo war sehr langsam, und bei schnellerem Rennen ist er noch besser. Auch weicher Boden könnte von Vorteil sein. Ich habe vor dem Rennen überhaupt nicht verstanden, dass wir am Wettmarkt so wenig beachtet wurden.“

Auch Peter Schiergen war mit dem Rennen von Boreal sehr zufrieden: „Es war leider am Anfang sehr wenig Tempo. Der Jockey ist vom Pferd gestiegen und war der Meinung, dass er bei anderem Rennverlauf hätte gewinnen können. Tareno ist wohl am Rennverlauf gescheitert. Das Derby ist für ihn jetzt natürlich kein Thema mehr.“

Das letzte Pferd, das nach einem Sieg in der Union auch im Derby erfolgreich war, war im Jahre 1996 Lavirco. Als Besitzer zeichnete damals das Gestüt Fährhof. In diesem Jahr stehen die Vorzeichen für ein erneutes Fährhof-Doppel ähnlich, denn nach seinem Sieg in der Union sollte Sabiango auch in Hamburg eine scharfe Klinge schlagen.

Andreas Suborics, der in diesem Jahr bereits drei Gruppe I-Rennen gewann, antwortete auf die Frage, was er in diesem Jahr eigentlich noch alles gewinnen wolle: „Ich habe zwei Kinder, die ständig wachsen. Die brauchen alle zwei Wochen ein paar neue Schuhe.“ Wer mit der Gewissheit, Sabiango in Deutschlands wichtigstem Rennen reiten zu dürfen in die Zukunft blickt, der braucht sich um die Schuhe seiner Kinder keine Gedanken zu machen. Und vielleicht sind am 1. Juli in Horn auch ein paar neue Hosen für die Kleinen drin. Sabiango könnte es möglich machen.

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