Drachentöter Zöllner disqualifiziert: Royal Dragon siegt

Kurz nach dem Müller-Brot Preis in München dachte man im Rund der zahlreichen Besucher in Riem, dass ein Drachentöter gefunden wäre. Zöllner hatte den Drachen Royal Dragon besiegt. Zumindest konnte man diesen Eindruck für wenige Minuten gewinnen. Doch wer genau hingesehen hatte bemerkte, dass Zöllner den Danehill-Sohn touchierte und nicht ganz gerade blieb. Diese Behinderung war für die Stewards Grund genug Zöllner von seinem Thron zu stürzen und Royal Dragon zum Sieger des mit 100.000 DM dotierten Gruppe II Rennens zu küren.

Eine Entscheidung die mit Sicherheit noch einige große Wellen schlagen wird. Die Meinungen ob die Rennleitung richtig oder falsch entschieden hatte, gingen nach der Derbyvorprüfung weit auseinander.

„Ich empfand die Behinderung als rennentscheidend. Zöllner lag die ganze Gerade auf uns drauf und wenn man Royal Dragon aus Köln kennt, weiß man das er immer wieder anziehen kann und Reserven hat. Andrasch musste ihn aufnehmen und ich meine die Entscheidung war richtig. Vor Jahren haben wir das Rennen mit Caitano wegen einer geringeren Sache verloren“, so Trainer Andreas Schütz nach dem Rennen gegenüber GaloppOnline.de.

Im Lager von Peter Schiergen war man anderer Meinung: „Für mich eine klare Fehlentscheidung. Wir werden in Berufung gehen. Die Störung war meiner Meinung nach nicht rennentscheidend. Heute waren wir einfach das bessere Pferd.“ Ob es mit Zöllner jetzt ins BMW Deutsche Derby geht, war nach dem Rennen noch nicht klar.

Hinter Royal Dragon und Sieger Nummer 1b Zöllner, kamen mit Krombacher Ravensberger Derbyträume über die Linie. Platz vier ging an den ausländischen Gast Gryffindor vor dem Second Set-Sohn Klimt. Krombacher kam am Ende immer besser ins Rennen und wird auf weiterer Strecke noch besser aufgehoben sein. Für den Ittlinger geht es nun in Richtung Horn, um in die Fußstapfen von Lando zu treten welcher für die Familie Ostermann Deutschlands wichtigste Galopperprüfung 1993 gewann.

Royal Dragon sicherte sich den zweiten Gruppe II Treffer in Folge, nachdem er vor knapp einem Monat in Köln das Mehl-Mühlens Rennen gewonnen hatte. Wo es für den im Besitz des Münchners Helmut von Finck stehenden Hengst weitergeht, ist noch nicht klar. Sowohl das Deutsche Derby, als auch Meilenrennen in Frankfurt oder Hoppegarten könnten ein Ziel für den klassischen Sieger sein. „Man kann nach dem Rennen nichts über das Stehvermögen aussagen. Es war nicht sehr aussagekräftig. Das Derby bleibt also ein Thema“, so Trainer Schütz abschließend. Royal Dragon beerbt mit Samum immerhin den letztjährigen Derbysieger.

Helmut von Finck, welcher Royal Dragon mit Rüdiger Alles zusammen in Keeneland als Fohlen gekauft hatte, gab nach dem Rennen folgendes Statement gegenüber GaloppOnline.de ab: „Ich finde es immer sehr schade ein solches Rennen am grünen Tisch zu gewinnen. Aber ich meine die Entscheidung war schon richtig. Wenn man sich das Rennen anschaut, sieht man das Royal Dragon dreimal behindert wurde und nie den Freiraum hatte seinen Speed richtig zu entfalten. Zöllner ist ein tolles Rennen gelaufen und ich freue mich wenn sich diese beiden Pferde wieder treffen.“

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